Das Projekt Wind on the Grid wurde im April 2010 erfolgreich abgeschlossen. Es wurde aus Fördermitteln des sechsten EU Rahmenprogramms für Forschung und technologische Entwicklung finanziert und testete die massive Einspeisung von Windenergie aus Windparks in Spanien und Portugal in das europäische Stromnetz unter realen Bedingungen. Neben Energieversorgungsunternehmen aus Portugal und Spanien, sowie Unternehmen aus Tschechien, Dänemark, Slowenien und Deutschland, war auch das Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) an dem Projekt beteiligt.
Aufgabe des IWES war es, zwei Steuerprogramme zur Regulierung der Netzeinspeisung zu entwickeln. Insgesamt wurde Windenergie aus elf Windparks mit einer Gesamtleistung von 311 Megawatt eingespeist, davon stehen fünf in Portugal und sechs in Spanien. Die Windparks wurden in sogenannten Clustern mit dem Wind Farm Cluster Management System (WCMS) zusammengefasst. Mit dem ebenfalls vom IWES entwickelten Wind Power Management System wurde mit Hilfe von neuronale Netzen die erwartete Windleistung berechnet. Dabei wurden vor allem Versorgungssicherheit und Netzsicherheit sowie ökonomische Auswirkungen der Einspeisung untersucht, weil durch die massiven Leistungsschwankungen auch die Strompreise variabel sind. Durch die Clusterung der Windparks können aber sowohl Einspeiseleistung als auch Strompreise konstant gehalten werden.
Weil ein einzelner Windpark, aufgrund von Windflauten, nicht für eine konstante Netzleistung sorgen kann, ist es sinnvoller mehrere Windparks miteinander zu koppeln, um die Netzeinspeisung konstant zu halten und um einen günstigen Strompreis zu garantieren. Das Projekt war so erfolgreich, dass erwogen wird, die vom IWES entwickelten Programme zu kommerziellen Zwecken einzusetzen.
Die erfolgreiche Clusterung von Onshore-Windparks könnte auch hilfreich für die Clusterung von Offshore-Windparks genutzt werden, da die Voraussetzungen ähnlich sind. Mit der Entscheidung der Bundesregierung, zukünftig vor allem in die Windenergie zu investieren, sind dafür alle Wege offen.
Matuzalem Rodriguez
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