In Deutschland jagt die Windkraft seit Jahren von Rekord zu Rekord. Im vergangenen Jahr wurden hierzulande über 52 Terawattstunden Windenergie erzeugt. Das entspricht einem Anteil von fast 9 Prozent an der Gesamtstrom-erzeugung Deutschlands. In den USA hingegen ist die Windkraft bislang ein weniger bedeutender Stromlieferant. Lediglich 4.5 Prozent des US-amerikanischen Bedarfs wurde 2014 durch Windenergie gedeckt.
Doch das könnte sich in den nächsten Jahren drastisch ändern. Zumindest wenn man einem aktuellen Bericht der Regierung Obama Glauben schenkt. Demnach könnte die USA bis 2050 zu 35 Prozent mit Windstrom versorgt werden – und dadurch über 800.000 Jobs neu entstehen.
Die Autoren des Berichts, der vom US-Ministerium für Energie veröffentlicht wurde, gehen schon in den kommenden Jahren von einem deutlichen Wachstum der Windenergieerzeugung in den Vereinigten Staaten aus. Demnach könnte sich der Anteil der Windkraft am Strommix der USA in den nächsten fünf Jahren mehr als verdoppeln und schon bis 2020 etwa 10 Prozent erreichen. Damit würde 2020 in den USA mehr Strom aus Windkraft erzeugt werden als zur Zeit in Deutschland.
Doch das ist nur das kurzfristige Ziel. Geht es nach der Regierung Obama soll im Jahr 2030 bereits 20 Prozent des US-amerikanischen Bedarfs mit Windkraft gedeckt werden und im Jahr 2030 schließlich 35 Prozent. Sollte dieses Ziel erreicht werden, würde 2030 über ein Drittel der gesamten amerikanischen Stromerzeugung auf Windenergie basieren. Obama plant dadurch auch seinen „Climate Action Plan“, also seine Klimaschutzmaßnahmen, zu erreichen.
All das geht aus dem Bericht, „Wind Vision: A New Era of Wind Power in the United States“ hervor, den die Obama Regierung vergangene Woche vorgestellt hat. Der Bericht soll künftig das 2008 von der Bush Regierung veröffentlichte Dokument „20% Wind Energy by 2030″ bezüglich des Windenergieausbaus ersetzen. Die Regierung Bush plante bis 2030 20% des US-amerikanischen Stroms mit Windenergie zu generieren.
Die verstärkte Nutzung von Windkraft hätte zwei große Vorteile, erklären die Autoren des Berichts. Zum einen sei Windenergie sehr umweltfreundlich und verbessere die CO2- Bilanz des Landes, zum anderen sei sie auch wirtschaftlich sehr sinnvoll, denn durch den Ausbau würden mehr als 800.000 Jobs neu geschaffen und die US-Wirtschaft auf diese Weise einen deutlichen Schub erhalten. Mehr als 100 Millionen US-amerikanische Haushalte würden 2030 mit Windstrom versorgt werden, sollte das angestrebte 35 Prozent Ziel umgesetzt werden.
Außerdem würden die Energiekosten durch die günstige Windkraft deutlich verringert – und somit auch die amerikanischen Bürger auf lange Sicht viel Geld sparen. Bis 2050 könnten die Verbraucher durch die immer günstiger werdende Windkraft 14 Milliarden US-Dollar sparen, so die Prognose. Dieses Ziel sei erreichbar, sagte Tom Kieman, CEO der amerikanischen Windkraftvereinigung dazu. Die Industrie sei bereit, um diese Zahlen Realität werden zu lassen.
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Der Ausbau der Windkraft hilft die CO2- Emissionen zu verringern, die Versorgungssicherheit zu verbessern und gutbezahlte amerikanische Arbeitsplätze zu schaffen. Windenergie ist eine der besten Wahlmöglichkeiten Amerikas für günstige und umweltfreundliche Energie, so die Autoren des Berichts abschließend.
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