Der tschechische Energie-Riese CEZ erweitert seine Geschäfte in Rumänien. Der Konzern, der in Ostmitteleuropa zu den führenden Energieunternehmen gehört, steigt dort in die Stromerzeugung ein. Das Besondere dabei: CEZ setzt auf die Grüne Energie. „Wir haben Anfang Juni die erste Turbine eines Windparks in der Region Dobrogea in Betrieb genommen“, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Tomas Pleskac. Die Anlage soll insgesamt über ein Produktionsvolumen von 600 Megawatt und 240 Windturbinen des Typs verfügen. Dobrogea liegt im Südosten des Landes und grenzt an Bulgarien. Das gesamte Investitionsvolumen in dieses Projekt liegt bei 1,1 Milliarden Euro. Die erste Projektphase soll noch im laufenden Jahr abgeschlossen werden. CEZ wird dabei 139 Turbinen in Gang setzen – so sehen es die Planungen vor. Die letzte und zweite Etappe wird dann im kommenden Jahr beendet sein. Dann werden die restlichen Turbinen den ersten Strom erzeugen.
Wie die Höhe der Investition in dieses Projekt zeigt, sind die Aktivitäten in Südosteuropa eine wichtige Größe in der Unternehmensstrategie von CEZ. Es ist so groß, dass es sogar für den Kapitalmarkt in Prag von Bedeutung sein wird, wo die Aktie des Unternehmens gelistet ist. Rumänien mit seinen 21,5 Millionen Einwohnern spielt insgesamt für den Konzern eine wichtige Rolle. Bisher haben die Tschechen hier nur in den Vertrieb investiert. Im Herbst 2005 erwarben sie den Mehrheitsanteil an dem rumänischen Vertriebsunternehmen Electrica Oltenia. Darüber hinaus halten sie Anteile an Versorgern in Bulgarien, Albanien und Ungarn.
Die Stromerzeugung im Ausland macht etwa zehn Prozent an der Gesamtenergieerzeugung des Konzerns aus. CEZ hat im ersten Quartal seinen Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12,3 Prozent von 17,45 Milliarden Kronen (680 Millionen Euro) verringert. Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geringfügig auf 53,89 Milliarden Kronen (zwei Milliarden Euro) zurück.
Sebastian Becker
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