„Rückenwind für Bayern“: Bündnis pro Windkraft sucht Unterstützer

Windkraft in Bayern

Über 200.000 Menschen stehen angeblich bereits hinter der Online-Kampagne www.rueckenwind-bayern.de. Sie fordern, den geplanten Ausbau der Windenergie in Bayern fortzusetzen, um unabhängig von Kohle- und Atomenergie zu werden. Dagegen steht die Zahl von etwas mehr als 6.800 Bürgerinnen und Bürgern, die dem Appell auch durch ihre Online-Unterschrift nachgekommen sind – weitere Unterstützer werden also noch gesucht.

Auslöser der Kampagne war ein Vorstoß des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) im Bundesrat: Die Entfernung von Windenergieanlagen zu Siedlungen soll demnach zukünftig das Zehnfache der Anlagenhöhe betragen. Moderne Windanlagen mit sinnvollem Windenergieertrag in Bayern haben eine Nabenhöhe von zirka 140 Metern, und damit eine Gesamthöhe von zirka 200 Metern. Eine Regelung vom zehnfachen der Anlagenhöhe würde daher einen Abstand von über 2.000 Metern ergeben. Damit stünden weniger als 0,1 Prozent der bayerischen Landesfläche für die Nutzung der Windenergie zur Verfügung.

Vom Vorreiter zum Bremser?

Dabei war Bayern bisher Vorreiter auf dem Weg zur Energiewende in Deutschland: Nach den 2011 beschlossenen Energiezielen der Bayerischen Staatsregierung sollte spätestens 2021 die Hälfte des bayerischen Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Sechs bis zehn Prozent des Stromverbrauches wären nach diesem Energiekonzept der Windenergie zugefallen. Dafür hätten rund 1.500 neue Anlagen in Bayern gebaut werden müssen. Diese Ziele sehen nicht wenige nach dem Vorstoß Seehofers gefährdet, darunter der der Energie- und Solarverein Pfaffenhofen (ESV) aus dem Norden Münchens; er unterstützt gemeinsam mit dem dortigen Arbeitskreis Energie des Bund Naturschutz die Kampagne „Rückenwind für Bayern“.

„Bayern wollte sich für den dezentralen Ausbau der Energiewende in Deutschland einsetzen. Die 2011 beschlossenen Energieziele für 2021 sahen neben zirka 17 Prozent Wasserkraft, zirka zehn Prozent Bioenergie und zirka 16 Prozent Photovoltaik auch etwa sechs bis zehn Prozent Windenergie vor. Mit dem ‚Windenergieerlass‘ von 2011 hatte die Staatsregierung dafür auch die entsprechenden Planungsgrundlagen geschaffen“, erläutert der ESV-Vorstand Dr. Helmut Muthig. Mit der beabsichtigten Abstandsregelung für Windkraftanlagen von 2.000 Metern vollziehe Seehofer demnach eine Kehrtwende, so der Energie- und Solarverein Pfaffenhofen und der Bund Naturschutz in ihrer gemeinsamen Mitteilung. Offshore-Konzepte lehnen beide Organisationen für Bayern aus Kostengründen ab. Beide Organisationen rufen interessierte Bürger daher auf, den entsprechenden Appell www.rueckenwind-bayern.de zu unterzeichnen.

Stefan Karl

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