Polnische Windparkfarmen kommen voran, ohne Durchbruch zu schaffen

Auf niedrigem Niveau dynamisch gewachsen, doch weiterhin mit Problemen, sich zu etablieren: Dieses Fazit lässt sich nach den ersten sechs Monaten 2010 von der Entwicklung der Windenergie und der gesamten grünen Energie in Polen ziehen. Die gesamte Produktionskapazität der einzelnen Windfarmen lag Ende Juni bei knapp 1.005 Megawatt, wie aus den neuesten Zahlen der einheimischen Regulierungsbehörde für Energie hervorgeht. Im Jahr 2005 hatte das Volumen hingegen gerade einmal 83 Megawatt betragen.

Mit dabei ist auch die deutsche RWE, die einige Windparkprojekte gestartet hat. Die Deutschen haben dadurch mitgeholfen, dass die Bedeutung der Windfarmen innerhalb der gesamten grünen Energieproduktion zugenommen hat. Die Parks stellen jetzt etwa 44 Prozent des Gesamtvolumens her, das wiederum an der Energieerzeugung in Polen nur einen verschwindend kleinen Teil einnimmt. Hier dominiert mit mehr als 90 Prozent nach wie vor die Kohleindustrie.

 

Deswegen hat es diese Energieform grundsätzlich schwer, sich zu etablieren, weil die traditionellen Heizkraftwerke, Zechen und Stromvertriebsunternehmen über eine starke Lobby verfügen. Das wird daran deutlich, wie langsam die Regierung den Aufbau der Windfarmen und Windparks oder Biogasanlagen fördert. Ein Beispiel: Das Land schafft es einfach nicht, die entsprechende  EU-Richtlinie über die Nutzung erneuerbarer Energiequellen umzusetzen. Das polnische Wirtschaftsministerium hat das strategische Konzept, das die Umsetzung für diese Energieform in Polen regelt, immer noch nicht in Brüssel zur Ansicht vorgelegt. Eigentlich wäre das notwendig. „Wir werden dieses Konzept so gegen Ende August der Gemeinschaft präsentieren“, versprach ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums.

Damit läge der EU dieser Plan zwei Monate später vor als geplant. Und das dürfte fatale Folgen für die vielen Investitionen haben, fürchten die Anhänger der grünen Energie in Polen. „Viele Investoren zögern deswegen mit ihren Projekten“, mahnen sie. Den Windparks, die bereits gebaut würden, fehle der genaue rechtliche Rahmen, kritisieren die Experten. Außerdem könne das das falsche Signal Richtung Brüssel sein, dass Polen die grüne Energie eigentlich gar nicht wolle.

Sebastian Becker

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