Moya, die andere Art der Windenergie

Erneuerbare Energie und Windenergie a la Moya
Erneuerbare Energie und Windenergie a la Moya

Photovoltaikpaneele für Solarenergie, Staudämme und Gezeitenwerke für Wasserenergie und Windkraftanlagen für Windenergie – so stellen wir uns heutzutage erneuerbare Energie vor. Wenn über Innovationen berichtet wird, geht es meist um eine Effizienzsteigerung oder auch Kostenreduzierung der Lösungen. Eine RCA (Royal College of Art – London) Absolventin könnte nun mit ihrer Idee der Windenergie den Bereich erneuerbare Energien im privaten Sektor grundlegend verändern. Moya, auch als „wind harvesting sheet“ bezeichnet, könnte in der Zukunft eine platzsparende Ergänzung zu den aktuellen grünen Energiequellen, insbesondere der umstrittenen Windenergie, darstellen.

Polyvinylidenfluorid heißt das Zauberwort. Dieser Fluorkunststoff bildet die Grundlage für den energieerzeugenden Fransenteppich. Das besondere an ihm? Wenn er bewegt wird, nimmt er Energie auf. Entsprechend wird der Stoff einer Windströmung ausgesetzt, in der die Fransen zu flattern beginnen. Die dadurch entstandene Energie wird über einen Chip in Strom umgewandelt und gegebenenfalls über einen Anschluss in den Stromkreislauf geleitet.

Aktuell gibt es nur einen Prototyp, der Aussagen der Erfinderin, Charlotte Slingsby, zufolge pro Quadratmeter etwa ein Zehntel dessen umsetzten kann, was ein Solarpanel an Energie umsetzt. Auch die Herstellungskosten sind noch zu hoch für den Vertrieb. Mit mehreren hundert Euro für ein 2 Meter langes Stück Moya stehen die Kosten in keinem Verhältnis zu dem Energiegewinn. Dies und die Länge der veranschlagten Entwicklungszeit von 5 bis 10 Jahren sind die Faktoren, die mögliche Investoren und Analysten die Stirn runzeln lassen. Das Produkt könnte zu kostenintensiv für die Massenentwicklung werden, das Endprodukt zu spät auf dem Markt kommen.

Slingsby sieht trotzdem eine Zukunft für Moya. Es könnte in weitaus kleineren Anwendungen seinen Platz finden. Hinzu kommt, dass der Grundgedanke hinter dem Windenergie erntenden Vorgang eigentlich ihrem Heimatland, Südafrika, galt. Hier gibt es massive Probleme mit dem Stromnetz, wobei viele sogar ganz ohne Anschluss an ein Stromnetz auskommen müssen. Hinzu kommen regelmäßige Stromausfälle. Sie wollte eine alternative Energiegewinnung schaffen, die unabhängig von der Sonne zu jeder Tageszeit Strom produzieren kann. So könnte zumindest eine Notversorgung der wichtigsten Geräte, wie Alarmanlagen, Türöffner oder Sensoren, gesichert werden. Gleichzeitig lässt sich der Kunststoffteppich selbst an bisher ungenutzten Flächen anbringen. So könnte beispielsweise die Zugluft innerhalb eines U-Bahn-Tunnels in Strom umgewandelt werden. Auch unter Brücken oder an Hochhausfassaden könnten die Fransen einen produktiven Platz finden. Windenergie gibt es an vielen Stellen, wo sie über ein solches Verfahren genutzt werden könnte. 

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Die Südafrikanerin konnte mit diesem Projekt unter anderem der James-Dyson-Stiftung erregen. Mit Moya hat sie den renommierten James Dyson Award gewonnen und erhielt damit noch einmal zusätzliche Aufmerksamkeit. Das Patent hat sie bereits angemeldet und befindet sich mittlerweile in Verhandlungen mit möglichen Investoren. Man darf gespannt sein, wie sich Moya in Zukunft weiter entwickeln wird. Mit einem Blick auf die bisherigen Lösungen kann man nur raten: eine Effizienzsteigerung oder auch Kostenreduzierung

Moya, die andere Art der Windenergie

Quellen:
http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article144556691/Erzeugen-wir-bald-alle-unseren-eigenen-Strom.html
http://www.jamesdysonaward.org/projects/moya-wind-energy-harvesting/

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