Jugendliche interessieren sich ja bekanntermaßen für alles mögliche. Computerspiele, Internet und Sport genießen dabei einen hohen Stand im Leben unseres Nachwuchses. Erneuerbare Energien gehören dabei für die wenigsten Jugendlichen zu einem wirklichen Thema, das bleibt meist den Erwachsenen vorbehalten. Doch gerade der Nachwuchs ist es doch, in dessen Händen unsere Zukunft und die unserer Erde liegt. Es ist also dringend an der Zeit, Kinder und Jugendliche für erneuerbare Energien zu begeistern, anstatt ihnen die Wichtigkeit dieser nur an trockenen Beispielen vermitteln zu wollen.
Das hat sich auch die Havelstadt Rathenow, in der Nähe von Berlin gedacht und ein Projekt ins Leben gerufen, dass Jugendliche für regenerative Energie begeistern soll. Selber zur Tat schreiten und umweltfreundliche Energien (be-)greifen, lautet das Motto vom Streetworker der Brandenburgischen Sportjugend Martin Kanitz. Finanziell und fachlich wird seine Idee dabei von der FC Flick Stiftung und vom Netzwerk Regenerative Energien Havelland unterstütz.
Ein wenig Appetit auf die natürliche Energiegewinnung soll den Jugendlichen somit durch aktives Lernen gemacht werden. Nicht nur zusehen und das Vorhandensein regenerativer Energiegewinnungsmöglichkeiten zur Kenntnis nehmen, sondern selber Hand anlegen und das Prinzip von allen Seiten erkunden. Dazu gehört natürlich die Konstruktion ebendieser Objekte, die es ermöglichen, natürliche Energiequellen anzuzapfen und für den Menschen nutzbar zu machen.
Bis Ende Januar haben acht Jugendliche dazu zwei so genannte Savonius-Rotoren zur Stromerzeugung mit Hilfe der Windkraft selber angefertigt. Einfache Montage und Aufbau zeichnen das Prinzip des Savonius-Rotors aus, denn er besteht lediglich aus zwei waagerechten Kreisscheiben, die an einer vertikalen Achse angebracht werden und zwischen denen sich mehrere gebogene Schaufeln befinden. Schon bei geringen Windgeschwindigkeiten lässt sich damit ein effektiver Antrieb erzielen, in diesem Fall wird ein Fahrraddynamo mittels Windkraft angetrieben. In größeren Dimensionen könnte die Anlage eine ordentliche Portion Energie erzeugen.
Den Jugendlichen wird aber nicht nur das Prinzip Windkraft näher gebracht, sondern auch die Einfachheit, mit der natürliche Ressourcen zur Energiegewinnung nutzbar gemacht werden können. Letztendlich soll die Begeisterung auch dazu führen, dass der Nachwuchs für sich selber Zukunftsperspektiven im Berufsleben sieht. Besonders im Bereich der erneuerbaren Energien werden Fachkräfte in Zukunft immer wichtiger, ein Mangel an selbigen überschattet die Branche bereits jetzt.
Judith Schomaker
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