In Deutschland kommen immer mehr Windkraftanlagen in ein Alter, in dem sie nicht mehr wirtschaftlich weiterbetrieben werden können. 7.000 Windkraftanlagen sind allein im Jahr 2016 zwischen 15 und 20 Jahren alt. Bis 2019 sind mehr als 10.000 Anlagen betroffen.
Deshalb ergibt sich für immer mehr Windparkbetreiber und Anlagenbesitzer die Fragestellung, wie Ihre Unternehmungen auch in Zukunft wirtschaftlich arbeiten können.
Viele gute Gründe gibt es für das sogenannte Repowering. Welche Vorteile haben Windparkbetreiber davon zu erwarten?
1. Mit Repowering können Sie die Leistung Ihres Windparks vergrößern, ohne mehr Anlagen aufstellen zu müssen.
Im Gegenteil: Selbst bei einer Verringerung der Anlagenzahl kann die Leistung eines Windparks in der Regel erhöht oder sogar vervielfacht werden. Um noch Leistung zubauen zu können, wird Repowering somit immer wichtiger, da zunehmend mehr Hürden der Errichtung neuer Windkraftanlagen im Wege stehen.
2. Windkraft-Repowering hilft Betreibern, die Kosten zu reduzieren.
Technisch fortgeschrittenere, moderne Windkraftanlagen benötigen in der Regel weniger Wartung und sind weniger anfällig für Defekte als manche Altanlagen. Die Modernisierung der Anlagentypen sorgt somit für eine Verringerung der Wartungs- und Reparaturkosten pro Anlage.
3. Planerische Mängel der Windkraft-Anfangszeit können mit Repowering verbessert oder behoben werden.
Gerade bei älteren Windparks wurden einzelne Anlagen teilweise verstreut aufgestellt, die heutzutage die Flächenplanung erschweren. Dank Standortkorrekturen und -neuplanungen ermöglichen Repowering-Projekte das „Einsammeln“ dieser vereinzelt stehenden Anlagen. Ein solches Vorgehen kann zudem helfen, die Akzeptanz der Windkraft vor Ort zu erhöhen.
4. Repowering kann schädliche Auswirkungen auf Tiere reduzieren.
Da sich im Zuge von Windkraft-Repowering oft genug die Zahl der Windkraftanlagen verringert, sind nach Abschluss des Projekts weniger Standorte von baulichen Eingriffen in die Natur betroffen. Technische Verbesserungen helfen zudem, die Risiken für Tiere einzuschränken: Luftverwirbelungen fallen an den Rotoren modernerer Windkraftanlagen in der Regel geringer aus. Auf diese Weise reduziert sich für Vögel und Fledermäuse das Risiko, an Windkraftanlagen tödlich zu verunglücken.
5. Repowering eröffnet Chancen für die Energiewende.
Dank der Erhöhung der Windpark-Leistung stärken Repowering-Projekte die Energiewende in Deutschland. Altanlagen, die hierzulande keine ökonomische Zukunft mehr haben, können ins Ausland verkauft und dort noch einige Jahre wirtschaftlich weiterbetrieben werden. Am neuen Standort wird so die Windenergie voran gebracht und lokalen Unternehmern wird eine Möglichkeit gegeben, ihre eigenen Projekte besser mit Energie zu versorgen.
Repowering bietet Windmüllern die Möglichkeit, die Energieausbeute eines Windparks mit ungewisser wirtschaftlicher Zukunft zu erhöhen und gleichzeitig die Strukturierung ihres Windparks noch einmal neu zu durchdenken. Werden zudem die Bürger vor Ort nachhaltig eingebunden, kann Repowering dabei helfen, eine ganz neue lokale Sicht auf den Windpark zu schaffen und das Bewusstsein für die Energiewende zu stärken.
Quelle: wind-turbine.com
Gastbeitrag: Maria Kempf
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