Das französische Umwelt- und Energieministerium hat eine neue Ausschreibungsrunde für Offshore-Windenergie-Projekte gestartet. Damit will das Land in diesem Bereich aufholen.
Es handelt sich dabei um Projekte mit einer Leistung von einem Gigawatt, die an der nordfranzösischen Küste vor Tréport sowie nahe der beiden Atlantikinseln Île d’Yeu und Noirmoutier westlich vom französischen Festland umgesetzt werden sollen. Durch die neuen Offshore-Ausschreibungen werden nach Angaben der französischen Regierung Investitionen in von Höhe von 3,5 Milliarden Euro ausgelöst und etwa 10.000 Arbeitsplätze gesichert. Die jährlichen Kosten werden mit 500 Millionen Euro beziffert, die aus Steuergeldern finanziert werden sollen.
Erste Ausschreibungsrunde bereits abgeschlossen
Die neue Ausschreibung ergänzt einen ersten Tender über vier Projekte mit einer Kapazität von rund 2.000 Megawatt, der inzwischen schon abgeschlossen und vergeben ist. Daran beteiligt sind unter anderem die französischen Firmen EDF Energies Nouvelles, Alstom, Areva, Technip und Neoen Marine. Das Investitionsvolumen wurde mit etwa sieben Milliarden Euro angegeben.
Frankreich will vor seinen Küsten bis 2020 Offshore-Windparks mit einer Leistung von insgesamt sechs Gigawatt installieren und hat zuletzt eine nationale Debatte zum Ausbau der erneuerbaren Energien im eigenen Land gestartet. Die Franzosen wollten damit den Rückstand in der Entwicklung der erneuerbaren Energien im eigenen Land verkürzen.
Weniger Leistung als geplant
Um diese Ziele zu erreichen, hat das Ministerium für Ökologie, Energie, nachhaltige Entwicklung und Meeresfragen im Juli 2011 eine erste Ausschreibung für den Aufbau von fünf Offshore-Windparks mit einer Gesamtleistung von zunächst 3.000 Megawatt vor der Atlantikküste gestartet. Im Lauf des Jahres 2012 wurden die Unternehmen für den Bau von vier dieser Windparks ausgewählt. Für einen fünften, ausgeschriebenen Windpark wurde bisher noch kein Zuschlag erteilt, da lediglich ein Angebot von Siemens und GDF Suez vorlag, das in den Augen der Behörden zu teuer war.
Die Projekte sollen insgesamt 1928 Megawatt Stromerzeugungskapazität ans Netz bringen. Dies ist allerdings rund ein Gigawatt weniger als ursprünglich geplant. Einerseits wird der fünfte Windpark Le Tréport zunächst nicht verwirklicht, zudem sind die weiteren Windparks teilweise etwas kleiner ausgefallen als zunächst gedacht. Bevor die Installation der Windparks im April 2015 beginnt, sollen die beteiligten Unternehmen noch Studien zur Umweltverträglichkeit und zum Ablauf der Fertigung vorlegen.
Daniel Seemann
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