Strom aus Photovoltaik (PV) boomt. 2009 weitete sich der PV-Anteil am gesamten deutschen Stromverbrauch erstmals auf über ein Prozent aus (BMU 2010). Und auch global gesehen ist das Wachstum ungebrochen. Dies zeigen Zahlen, welche kürzlich von der European Photovoltaic Industry Association (EPIA) veröffentlicht worden sind. 2009 waren weltweit PV-Anlagen mit einer Leistung von mehr als 20 Gigawatt installiert. Davon kamen alleine im letzten Jahr rund 6,4 Gigawatt neu hinzu. Der höchste Zuwachs der Geschichte sei besonders unter Berücksichtigung der schwierigen wirtschaftlichen und finanziellen Rahmenbedingungen sehr beeindruckend, heißt es in der Pressemitteilung der EPIA.
Deutschland hält mit rund drei Gigawatt neu installierter Leistung den Löwenanteil und bleibt somit weltweit der wichtigste PV-Markt. Allerdings rechnet die EPIA damit, dass sich die Kürzung der Solarförderung langfristig erheblich auf die nationale Industrie auswirken wird. Vielversprechende Märkte finden sich mit 700 beziehungsweise 411 neu installierten Megawatt auch in Italien und Tschechien. Diese starken Zuwächse hängen direkt mit nationalen Förderprogrammen zusammen. Der Generalsekretär der EPIA, Adel El Gammal, betonte in diesem Zusammenhang auch noch einmal, wie wichtig diese Fördermechanismen für eine langfristige, vorhersehbare und nachhaltige Entwicklung des PV-Marktes seien. In Europa profitierte davon auch der belgische Markt. Frankreich und Spanien konnten dagegen aufgrund ungünstiger Rahmenbedingungen ihre Potentiale nicht ganz nutzen. Als weitere zukunftsträchtige Märkte stuft der Verband Griechenland, Portugal und Großbritannien ein.
Außerhalb Europas konnten vor allem Japan und die USA größere Zuwächse verzeichnen. Voraussichtlich werden China und Indien aufgrund zahlreicher geplanter Projekte in den nächsten fünf Jahren zur Eroberung des weltweiten PV-Marktes ansetzen. Vielversprechend seien auch die Marktentwicklungen in Kanada und Australien. Dasselbe gelte für Brasilien, Mexiko, Marokko und Südafrika.
Für dieses Jahr prognostiziert die EPIA einen weiteren Zuwachs von 8,2 bis 12,7 Gigawatt.
Ulrike Rosenfellner
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