Spanischer Solarmarkt kommt wieder in Schwung

Small Victron
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Nach einem mehrjährigen Moratorium kommt der spanische Photovoltaikmarkt aufgrund der politischen Mehrheiten sowie auf Druck von Brüssel wieder in Schwung. Bis Ende kommenden Jahres sind Ausschreibungen in Höhe von vier Gigawatt geplant. Auch Microgrids liegen im Trend.

Spanien galt bis vor einigen Jahren noch als Boomland für Photovoltaik mit einer großzügigen Förderung. Doch die konservative Regierung verhängte 2013 faktisch ein Moratorium, kürzte die Förderung rückwirkend und verhängte Sonderzahlungen auf den Eigenverbrauch von netzgekoppelten Solarstromanlagen. Doch vor allem auf Druck von Brüssel kommt nun der spanische Solarmarkt wieder in Schwung. Bis zum Jahr 2020 muss der Anteil der erneuerbaren Energien am Energiemix mindestens 20 Prozent erreichen, derzeit liegt er in Spanien bei nur 17,4 Prozent. Vor allem der Zubau der Photovoltaik hinkt hinterher. Bis 2020 müssen sieben Gigawatt (GW) Solarstromleistung installiert sein, derzeit sind es 4,6 GW.

Jüngst kündigte deshalb die konservative Interimsregierung unter Ministerpräsident Mariano Rajoy die Durchführung von Ausschreibungen für erneuerbare Energien mit einem Volumen von vier GW bis Ende 2017 an, ein GW davon bis Ende dieses Jahres.

Rainer Sattlberger, Chef der spanischen Niederlassung des Wechselrichterherstellers Fronius rechnet damit, dass nun mit einer von den Sozialisten geduldeten Minderheitsregierung von Rajoy weiterer Schwung in den Solarmarkt kommt. Die Sozialisten fassten am vergangenen Sonntag einen entsprechenden Beschluss. Sattlberger verweist darauf, dass die Sozialisten ebenso wie die anderen Oppositionsparteien starke Befürworter eines Ausbaus einer dezentralen Photovoltaik seien, vor allem von Dachanlagen und dem Eigenverbrauch von Solarstrom.

Auch mit Solarstrom gespeiste Microgrids für eine autarke Versorgung im ländlichen Raum liegen in Spanien im Trend. So realisierte Fronius in diesem Jahr zusammen mit seinem niederländischen Partner Victron Energy schon über 40 Microgrid-Anlagen zur solaren Eigenversorgung mit einem Volumen von über zwei Megawatt. So beispielsweise beim Getreideproduzenten CETOSA in Algerri in der Provinz Lleida südwestlich von Barcelona. Dort wurde jüngst ein Inselsystem mit einer 82 Kilowatt starken Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher in Betrieb genommen. Ein Dieselgenerator, der bisher den meisten Strom lieferte, muss nur noch selten angeworfen werden. Auf diese Weise können jährlich allein 20.000 Euro an Diesel einspart werden. Zudem kann so auf einen teuren Netzanschluss des abgelegenen Agrarbetriebs verzichtet werden.

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