Solarenergie ist ja gut und schön, aber bitte im Rahmen des Verträglichen. Was für Folgen eine hemmungslose Ausbeute von Energieressourcen hat, auch erneuerbarer, zeigt sich auf erschreckende Weise in Kalifornien. Dort fallen verbrannte Vögel vom Himmel.
Es ist ein Solarprojekt im Giga-Maßstab. 350.000 Solarspiegel sammeln in Ivanpah mitten in der Mojave Wüste in Kalifornien Sonnenlicht ein und projizieren es auf Heizkessel an der Spitze von drei Türmen, in denen durch die Hitzeeinwirkung Dampf erzeugt wird, um Generatoren anzutreiben.
Damit lassen sich rund 140.000 Haushalte mit Strom versorgen. Im Grunde ein ambitioniertes Vorhaben. Doch leider ist das ganze etwas zu groß geraten. Die Hitzeentwicklung um die Türme herum ist so stark, dass in den vergangenen Monaten rund um Ivanpah Dutzende verendete Vögel gefunden wurden. Bis zu 550 Grad heiß wird es rund um die Türme. Biologen berichten von versengten oder verbrannten Federn.
Die Betreiber der Riesen-Anlage, der Solarkonzern BrightSource und der Energieversorger NRG Energy, räumen ein, dass man mit einigen toten Vögeln gerechnet habe. Allerdings nicht in diesem Ausmaß. Unter den Vögeln waren Wanderfalken, Nachtfalken, Habichte, Waldsänger und Taucher. In einer zweijährigen Studie beobachten Staats- und Bundesaufseher nun die Auswirkungen auf die Vogelwelt.
Ivanpah ist nicht die einzige Todesfalle für Vögel. Umweltbehörden haben auch gegen ein zweites geplantes Solarkraftwerk von BrightSource in der Nähe des Joshua-Tree-Nationalparks Bedenken angemeldet. Hier wären Steinadler und andere geschützte Arten gefährdet. Außerdem wurden bei zwei weiteren Solarprojekten tote Vögel gemeldet.
Die Bemühungen um eine regenerative Stromerzeugung sind zwar vorbildhaft, doch sollte dabei die Umwelt nicht geschädigt werden. Im Zweifelsfall ist es am Ende besser, auf kleinere Solarkraftwerke zu setzen, die keine Gefahr für die Vogelwelt darstellen.
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