Der Anteil der Photovoltaik an der Bruttostromerzeugung im Land betrug im Jahr 2013 rund sieben Prozent. Ziel der Landesregierung ist es, diesen Anteil bis zum Jahr 2020 auf zwölf Prozent zu steigern. Die Solardachbörse für Baden-Württemberg soll zur Erreichung dieses Ziels beitragen.
Erst kürzlich wurde die baden-württembergische Solardachbörse im Internet freigeschaltet. Als eine kostenlose Kontaktbörse können sich hier Dacheigentümer mit interessierten Investoren vernetzen. Es können also einerseits Immobilieneigentümer oder Privatpersonen ihre Dachflächen für den Bau und Betrieb von Photovoltaikanlagen anbieten. Andererseits können Investoren Gesuche nach für Solaranlagen geeigneten Dachflächen aufgeben. Gesuche und Angebote können innerhalb einer Gemeinde stattfinden, die Kontakte können aber auch regional übergreifend hergestellt werden. Die Solardachbörse Baden-Württemberg stellt somit eine Ergänzung bereits vorhandener kommunaler Initiativen im Land dar. Durch die konkrete aber unverbindliche Möglichkeit der Kontaktaufnahme zwischen Anbieter und Investoren soll der Ausbau schließlich erleichtert und unterstützt werden.
Während die tabellarische Übersicht der Angebote keine Registrierung verlangt, ist für die Einstellung eines Angebots eine kostenlose Anmeldung erforderlich. Nach Dachgröße sortiert werden in der Übersicht auch Ortsangabe, Ausrichtung, Dachneigung und Verfügbarkeitsdatum angezeigt. Über eine Detailansicht erhält der Interessierte weitere Informationen sowie ein hochaufgelöstes Luftbild zu dem gewünschten Objekt. In Kontakt treten mit dem Eigentümer kann man entweder über ein Formular oder aber direkt, sofern die Kontaktdaten hinterlegt sind.
Als Projekt des Umweltministeriums sowie der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (LUBW) liegt die Betreuung der Plattform in den Händen der LUBW und ist Teil deren Potentialatlas „Erneuerbare Energien“, welcher erstmals im März 2013 veröffentlicht worden ist. Hier kann bereits für jedes Gebäude die Eignung des Daches für eine Solaranlage überprüft werden und in unterschiedlichen Kartendarstellungen abgerufen werden.
Weiterhin unverzichtbar bleibt allerdings eine konkrete Planung vor Ort. Denn die Potentialermittlung basiert auf Computermodellen, die noch keine exakte Berechnung der Einstrahlungsverhältnisse liefern können. Denn diese wiederum hängt von den lokalen Gegebenheiten, zum Beispiel die Dachkonstruktion sowie von der Aktualität der Datengrundlage ab. Durch die Einbindung der Solardachbörse in den Potentialatlas kann ein Gebäudebesitzer mit nur wenigen Klicks sein Dach in die Kontaktbörse einstellen. Auch vom Smartphone mit der kostenlosen LUBW-App „Meine Umwelt“ ist dies möglich.
Nun heißt es abwarten, ob die Website tatsächlich Besitzer und Investoren zusammenbringen kann.
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