Die Hitzewelle hat Deutschland weiter fest im Griff. In vielen Teilen des Landes herrscht seit Wochen erhöhtes Waldbrandrisiko. Die Bauern leiden immens unter vertrockneten Feldern. Immerhin einen positiven Effekt der trockenen, heißen Tage kann die Photovoltaik-Branche vermelden. Für die Stromerzeugung aus Photovoltaik-Anlagen war es ein Rekord-Juli. Mit 6,7 Terawattstunden erzeugten sie so viel Solarstrom wie nie zuvor. Das ermittelten die Energieexperten des Fraunhofer ISE. Den bisherigen Rekord hielt der Mai dieses Jahres.
Die Sonnenscheindauer lag im Juli mit 305 Stunden nach vorläufigen Daten des Deutschen Wetterdienstes deutlich über dem Soll von 212 Stunden. Das spiegelt sich unmittelbar in der Stromerzeugung aus Sonnenenergie wieder. Die installierten Photovoltaik-Anlagen in Deutschland sorgten mit 6,7 Terawattstunden für einen Rekord-Juli. Mit einem Anteil von 15,1 Prozent an der Nettostromerzeugung lag die Solarenergie im Juli an dritter Stelle. Nur Stein- und Braunkohle liefern weiterhin mehr Strom. Um die Erhöhung der Wassertemperaturen durch zugeführtes Kühlwasser nicht zu riskieren, drosseln Atom- und Kohlekraftwerke aktuell ihre Leistung. Dadurch kommt den Photovoltaik-Anlagen nun auch noch die Rolle der Netzstabilisierung zu.
„Solaranlagen brauchen keine Kühlung, die derzeitige Hitzewelle macht ihnen nichts aus. Damit sind sie zu einer unverzichtbaren Stromquelle geworden, ohne die unser Netz nur schwer stabil zu halten wäre“, erklärt Prof. Bruno Burger, der am Fraunhofer ISE die Energiedaten-Plattform Energy-Charts betreut.
Rekord-Juli löst Rekord-Mai ab
Insgesamt lag der Anteil erneuerbarer Energien an der deutschen Stromerzeugung im Juli bei 37,3 Prozent. Damit lag der Rekord-Juli auch deutlich unter dem diesjährigen Mai, als ein Anteil von fast 50 Prozent erreicht wurde. Das liegt zum einen an der stärkeren Windleistung im Mai. Zum anderen fielen auf den Frühlingsmonat deutlich mehr Feiertage, an denen es einen geringeren Nettostromverbrauch gibt. Bei der Nettostromerzeugung aus Photovoltaik-Anlagen liegt der Mai ebenfalls leicht vorn. Auch beim höchsten Photovoltaik-Anteil an einem Tag liegt der sechste Mai mit 22,2 Prozent weiter vorn. Am ersten Juli waren es immerhin 21 Prozent. Was die Bruttostromerzeugung betrifft, feiert die Branche nun aber den Rekord-Juli für Photovoltaik. Und die erneuerbaren Energien wachsen weiter.
Quelle: Fraunhofer ISE, DWD