Bei Amsterdam entsteht ein Fahrradweg aus Solarzellen. Darauf kann man bequem radeln, nebenbei wird Strom erzeugt. Spezielle robuste Solarmodule machen es möglich. Der erste Solarradweg der Welt wird schon in wenigen Wochen eröffnet. Für die Zukunft sind auch solare Autostraßen geplant.
Radfahren ist gut für die Gesundheit und fürs Klima. Das nun bald auch im doppelten Sinne, denn in Holland entsteht ein Fahrradweg, der saubere Energie erzeugt. 70 Meter lang soll er werden, der weltweit erste Solar-Radweg. In der Gemeinde Zaanstad nördlich von Amsterdam werden bereits die Platten verlegt. Sie sind mit speziellen widerstandsfähigen Solarmodulen bestückt, die auch starken Belastungen durch Fahrzeuge, Regenwasser, Eis, Schnee oder Baumwurzeln standhalten.
Fünf Jahre hat das Konsortium SolaRoad an der Konstruktion getüftelt. Die Solarmodule werden in rechteckige Betonstücke eingelassen und mit einer robusten Glasschicht überzogen, die sogar Lkws tragen kann. Auf die Oberfläche auftreffendes Sonnenlicht wird in Strom umgewandelt. Die Straße wirkt wie ein gigantisches Solarpanel. Nach Angaben von SolaRoad ist die Energieausbeute zwar um 30 Prozent geringer als auf Hausdächern. Das hat mit dem Einfallswinkel auf der ebenen Straße sowie Einflüssen von Dreck oder Staub zu tun. Auf der anderen Seite könne man Einsparungen bei der Montage erzielen, da sich Straßenbau und Solarinstallation ergänzen, wie Sten de Wit, Projektleiter bei SolaRoad erläutert.
Der Solarradweg in Zaanstad soll am 12. November eingeweiht werden. Bis 2016 ist eine Erweiterung auf 100 Meter vorgesehen. Damit will man so viel Energie erzeugen, um drei Haushalte mit Strom zu versorgen. Den größten Teil der Kosten zur Realisierung des Pilotprojekts mit eineinhalb Millionen Euro trägt die Provinz Nordholland. Insgesamt soll der Radweg drei Millionen Euro kosten. De Wit von SolaRoad erklärt, dass sich die Herstellungskosten nach 20 Jahren amortisieren würden. Der Solarradweg wäre damit der erste seiner Art, der nicht Unmengen an Steuergeldern verschlingt, sondern die Baukosten wieder hereinholt.
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In Zukunft könnten Solarwege Energie für Straßenlaternen oder Ampeln erzeugen. Sogar der Strom für Elektroautos könnte auf den Straßen gewonnen werden, auf denen sie fahren. Ähnliche Ansätze der Nutzung öffentlicher Wege zur Stromerzeugung gibt es bereits, wie die Idee der Solar Roadways in den USA, die aber noch in der Entwicklung ist.
Die Idee ist ja nett, aber ob es sich rentiert 3 Mio EUR zu investieren um drei Haushalte mit Strom zu versorgen ist doch fraglich. Ist das evtl ein Schreibfehler im Artikel!? :sigh:
Nein, es ist kein Schreibfehler. Es scheint tatsächlich so teuer zu sein: http://www.solaroad.nl/pers/