Einer aktuellen Studie der Internationalen Energieagentur zufolge haben noch immer 1,3 Milliarden Menschen weltweit keinen Stromanschluss. Stattdessen nutzen sie Kerosin oder Öl als primäre Energiequelle für die Beleuchtung. Die Mehrheit der afrikanischen Bevölkerung beispielsweise muss auch heute noch immer auf traditionelle Energiequellen, häufig auf Treibstoff basierende Lichtquellen wie Kerosin- und Propangaslampen, Kerzen, Öllampen zurückgreifen.
Die Weltbank schätzt, dass 780 Millionen Frauen und Kinder, die die Partikel aus dem Kerosinrauch einatmen, eine ähnliche Menge inhalieren, wie Konsumenten von zwei Päckchen Zigaretten am Tag. Darüber hinaus haben nur wenige Häuser ein gutes Belüftungssystem. Dadurch können treibstoffbasierte Beleuchtungen die Gesundheit ernsthaft gefährden und Atemwegs- und Augenerkrankungen hervorrufen.
Neben der akuten Gefährdung der körperlichen Gesundheit hat der Mangel an nicht gesundheitsgefährdenden Lichtquellen auch Einfluss auf die Ausbildung afrikanischer Kinder. Die Sonne geht, gerade in den Regionen nahe dem Äquator, sehr früh unter und der Schulunterricht kann häufig erst am frühen Abend nach der Arbeit stattfinden oder wird in mehreren Schichten abgehalten. Daher schafft künstliches Licht vielerorts überhaupt erst die Voraussetzung für den Unterricht.
Das sonnenverwöhnte Afrika hätte natürlich ideale Voraussetzungen für die Nutzung von Solarenergie. Einige afrikanische Länder haben das Potenzial erkannt und Einspeisevergütungen für Solarenergie eingeführt, um das Marktwachstum zu fördern. In vielen Regionen aber lassen die sozialen, politischen und wirtschaftlichen Zustände keine schnelle Umsetzung übergreifender Maßnahmen zu. Zahlreiche Hilfsprojekte versuchen daher mittlerweile zumindest in einigen Regionen oder auch im Rahmen spezieller Patenprojekte für Schulen und soziale Einrichtungen durch gespendete oder subventionierte Solaranlagen, Solarlampen, etc. Hilfe zu leisten. Auch wenn solche Aktionen häufig wie der sprichwörtliche Tropfen auf dem heißen Stein wirken mögen, so zählt doch jede einzelne Schule und jedes einzelne Dorfprojekt.
Die Msafiri Schule ist eine offiziell registrierte Nichtregierungsorganisation (NGO), die von Michael Hell, Ampfing (D) und Grace Msafiri, Kisangara (TZ), gegründet und deren Aufbau 2004 im Wesentlichen durch Spenden aus Mühldorf, dem Firmensitz der SunPlan GmbH und der Hutterer GmbH, finanziert wurde.
170 Kinder besuchen die Schule, die sich durch die Qualität ihres Unterrichts einen guten Namen gemacht hat. Angesichts des bestehenden schwachen Stromnetzes ist die Verfügbarkeit von elektrischem Licht nicht immer gegeben. Durch die neue Solaranlage können die Kinder nun tagsüber jederzeit Computer nutzen und auch abends nach Einbruch der Dunkelheit sowie bei Stromausfällen gut und sicher betreut werden.
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