Über 50% der EU Kohlekraftwerke machen Verluste

Kohlekraftwerke machen Verluste
@ Kohlekraftwerke machen Verluste

Die Europäische Union hat momentan 619 Kohlekraftwerke. Davon macht laut einer Studie von Carbon Tracker „Lignite of the living dead“ vom 08. Dezember über die Hälfte Verluste. Schockierend ist: Die nur langsam umgesetzten Pläne der Industrie, aus der Kohle auszusteigen, könnten bis 2030 zu Verlusten von über 22 Milliarden Euro in der EU führen.

Heutzutage gibt es immer strengere Regelungen zur Luftverschmutzung und höhere CO2-Preise, die die Kohlekraftwerke weiter in die Unrentabilität stürzen. Schätzungen des Carbon Tracker zufolge könnten bis 2030 mehr als 97 Prozent der Kraftwerke nicht mehr rentabel sein. Hinzu kommen die schnell fallenden Preise der erneuerbaren Energien, denn insbesondere Wind- und Solarfarmen werden bis voraussichtlich 2020 günstiger sein, als das Betreiben von Kohlekraftwerken.

Viele Kohlekraftwerke machen Verluste – Warum werden sie trotzdem weitergeführt?

Energiedienstleistungsunternehmen hoffen zunächst darauf, dass Wettbewerber ihre Kraftwerke als erstes schließen oder dass Regierungen Subventionen für eine garantierte Energiezufuhr bereitstellen. Doch die Europäische Kommission will gerade solche Subventionen in Zukunft vermeiden und sogar verbieten. Doch in einigen EU Ländern wird Kohle immer noch subventioniert. Ein Beispiel dafür ist Spanien, wo die Regierung Iberdrola, einem spanischen Stromerzeugungs- und -vertriebsunternehmen, verboten hat, seine Kohlekraftwerke zu schließen, denn anscheinend sei die Regierung trotz momentaner Überproduktion besorgt über die Energiesicherheit seines Landes.

Lignite of the living dead – Braunkohle der lebenden Toten

Nach Jahren schlechter Aussichten für die Kohleindustrie ist das Vertrauen in energieschwere Elektrizitätsversorgungs-Unternehmen dennoch wieder gestiegen. So haben Energieunternehmen wie RWE und Uniper ihren Aktienkurs in 2017 zu ihrer Freude um 64% bzw. um 79% wachsen sehen. Laut Carbon Tracker werden die fallenden Preise für erneuerbare Energien, Luftverschmutzungs-Regulationen und höhere CO2-Preise die Kohlekraftwerke ökonomisch jedoch weiter untergraben. Bis 2030 könnte es daher vorbei sein, mit der Kohlekraft. Hier eine Zusammenfassung der Kernaussagen von Carbon Tracker:

  • Bei 54% der Kohlekraftwerke ist der Cashflow heutzutage negativ. Um Kohle weiterhin profitabel zu machen, müsste die Kohleindustrie sich auf das Lobbying verlassen, um Bezahlungen weiter zu gewährleisten. Genau das möchte die Europäische Kommission aber bis 2025 verbieten.
  • Die Betriebsunkosten von Kohle könnten höher sein als die Stromgestehungskosten von Wind bis 2024 und von Photovoltaik bis 2027. Weiterhin werden Speicherbatterien und eine erhöhte Marktnachfrage nach erneuerbaren Energien die Kosten weiter sinken lassen.
  • Aus diesem Grund ist es durchaus sinnvoll, den Kohleausstieg im Rahmen des Pariser Klimaabkommens durchzuziehen. Damit könnte die EU bis 2030 bis zu 22 Milliarden Euro einsparen.
Kohlekraftwerke machen Verluste
Bruttogewinn von Kohlekraftwerken in Betrieb 2017 und 2030 @ Carbon Tracker

 

Weiterhin ist bekannt, dass die Mehrheit der Deutschen inzwischen für den weiteren Ausbau von erneuerbaren Energien und den Abbau von Kohlekraft stimmt. Denn in Deutschland ist die Nachricht schon angekommen, dass der Abbau fossiler Subventionen überfällig ist. Die Frage, die nun besteht ist: Wann geht die Ära der Kohlekraft endlich zu Ende?

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