Das Barefoot College – Solarlösungen für die Ärmsten

Im indischen Tilonia bildet das Barefoot College (dt. Barfuss College) die Ärmsten der armen Frauen als Solaringenieurinnen aus. Seit 1989 hat die Nicht-Regierungsorganisation dadurch Licht in das Leben von etwa 450.000 Menschen gebracht. Denn durch die Lehrgänge am Barefoot College kann die Sonnenenergie anschließend auf vielfältige Weise in ländlichen Gebieten genutzt werden.

Bei der Ausbildung zu Solaringenieurinnen lernen die Frauen, Solarlampen zu bauen, zu installieren, zu betreiben und im Bedarfsfall wieder zu reparieren. Hierfür macht das Team des Barefoot Colleges jedes Jahr besonders ärmliche und ländliche Dörfer in Indien und weltweit aus, die von einem solarbetriebenen Elektrizitätssystem profitieren sollen. Nach Absprache mit den Dorfältesten werden zwei Frauen mittleren Alters für die Ausbildung als Solaringenieurinnen ausgewählt. Warum gerade nun ältere und keine jüngeren Bewohner? Die älteren Frauen besitzen in der Regel mehr Mitspracherecht und Ansehen, wenn es um wichtige Entscheidungen im Ältestenrat des Dorfes geht. So können sie die Implementierung einer solarbetriebenen Stromversorgung stärker beeinflussen. Neben den zwei auserwählten Solaringenieurinnen wird ein Team zur Unterstützung des Vorhabens ins Leben gerufen. Zudem werden die Dorfbewohner zu Spenden für das Programm aufgerufen. Denn schließlich soll jeder Haushalt soll anschließend von der Schulung der zwei Großmütter profitieren und mit Licht ausgestattet werden.

Jährlich werden die ausgewählten Frauen in zwei Ausbildungsklassen für eine Dauer von sechs Monaten unterrichtet. Unterstützt durch insgesamt 180 Sol1-45345-14 PX3 solar cooker  1 aringenieure lernen sie nun Solarlampen zu installieren sowie zu reparieren. Und nicht nur das: In Indien werden Frauen oftmals benachteiligt. Durch die Ausbildung erfahren sie, was es heißt, eine wichtige Aufgabe zu übernehmen und gewinnen Selbstvertrauen. Zurück in ihren Dörfern ist es nun Aufgabe der Solaringenieurinnen, in allen Häusern Solarlampen zu installieren. Seit dem Jahre 2008 konnten somit mehr als 40.000 Haushalte in mehr als 1.015 Dörfern mit Elektrizität ausgestattet werden.

Das Ergebnis zeigt sich vielschichtig. Durch die Implementation von Solarlampen werden ökologische sowie sozio-ökonomische Faktoren sowie die Bildungschancen verbessert und Arbeitslosigkeit verringert.

Zunächst ersetzen die Solarlampen die Lagerfeuer, wodurch zum einen die Luft weniger stark verschmutzt wird und zum anderen weniger Holz gerodet werden muss. Auch die Kosteneinsparungen für Kerosin und teure Batterien sind nicht zu vernachlässigen. In vielen Regionen konnten Kerosinlampen schließlich vollständig durch Sonnenenergie ersetzt werden. Darüber hinaus gewinnen die Frauen Zeit für sich selbst, denn das oftmals stundenlange Sammeln von Feuerholz wird nun überflüssig. Was für uns selbstverständlich ist, kann sich durch den Einsatz von Solarlampen nun erst in den Dörfern entwickeln: Die Arbeit der Dorfbewohner wird nun problemlos auch in der Dunkelheit fortgesetzt, das Einkommen kann durch die gesteigerte Produktion erhöht werden.

So setzen die Frauen in Niger nun ihre Honigproduktion auch nach Einbruch der Dunkelheit fort, in Ghana wird auch wenn es finster ist, noch Shea Butter hergestellt und in Ruanda fahren die Bewohnerinnen mit der Anfertigung von Kunsthandwerken fort. Auch Schüler können nun ihre Ausbildung stärker forcieren: Muss tagsüber oftmals im Haushalt geholfen werden, so können die Schulaufgaben nun auch nach Einbruch der Dunkelheit erledigt werden.

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Es zeigt sich: So einfach die Lösung des Barefoot-Colleges ist, so erfolgreich und nachhaltig zeigt sich das Ergebnis im Alltag der Bevölkerung. Das Erfolgsrezept funktioniert auch bereits in vielen anderen Regionen und Ländern, unter anderem auf den Fiji-Inseln und Tansania.

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