Die Bundesregierung muss in den nächsten Jahrzehnten scheinbar deutlich mehr Atommüll endlagern als bisher angenommen. Das berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ gestern in ihrer Onlineausgabe und berief sich dabei auf einen Entwurf des „nationalen Entsorgungsplans“, der der Zeitung vorliegt.
Demnach werde sich die benötigte Kapazität für schwach bis mäßig radioaktiven Müll verdoppeln, aber auch Abfälle aus einer Urananreicherungsanlage in Gronau, die bisher als „Wertstoffe“ aufgeführt wurden, rechnet der Bund in diese Schätzung mit ein. Der Betreiber Urenco lagert dort momentan 13.000 Tonnen nuklearer Abfallprodukte.
Die Atommülldeponie bei Salzgitter, Schacht Konrad, war bisher für 298.000 Kubikmeter Atommüll ausgelegt, nun werden aber bis zu 600.000 Kubikmeter eingelagert werden müssen.
Wo der giftige Müll entsorgt wird, steht derzeit noch nicht fest. Eine Bund-Länder-Kommission ist damit beauftragt worden, ein Endlager zu finden, allerdings wird es vor 2031 keinen definitiven Standort dafür geben.
Die Grünen nannten den Entwurf der Bundesregierung sehr ehrlich und positiv, da er erstmals auch die Abfälle aus Gronau in die Endlagerplanung mit einbeziehe.
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