Fracking – Lösung oder Risikotechnologie?

Fracking wird als umweltfreundlich angepriesen, aber stimmt das?

Fracking – also die Gewinnung von Erdgas durch Tiefbohrungen und Sprengungen in Gesteinsformationen – wird in den USA bereits umfassend umgesetzt. Hier in Deutschland ist es jedoch nach wie vor umstritten. Das Umweltbundesamt hat jetzt eine gesetzliche Regulierung mit umfassenden Richtlinien gefordert.

Das Umweltbundesamt (UBA) drängt auf eine Regulierung der Fracking-Technolgie. Denn die Risiken und langfristigen Folgen dieser Methode zur Energiegewinnung sind bisher noch nicht gänzlich geklärt. Ein zentraler Bestandteil der vorgesehenen Gesetzesänderungen sollte somit ein Verbot der Gasförderung aus Schiefer- und Kohleflözgestein über eine Novelle des Wasserhaushaltsgesetzes sein. Auch die Notwendigkeit einer Umweltverträglichkeitsprüfung und ein Verbot in Wasserschutzgebieten müssen gesetzlich geregelt werden. Denn momentan besteht lediglich ein von Politik und Wirtschaft getragenes Moratorium zum Fracking, die Methode ist aber offiziell erlaubt.

Nach Empfehlung des Umweltbundesamtes sollte eine umfassende Risikobewertung sämtlicher Fracking-Vorhaben zur Gas- und zur Erdölförderung sowie deren Erprobungsmaßnahmen eingeführt werden. Auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung sowie das Verbot jedweder Form des Frackings in Wasserschutz- und Heilquellschutzgebieten, im Einzugsgebieten von Seen und Talsperren, Naturschutzgebieten und FFH-Gebieten (Fauna-Flora-Habitat Gebiete) scheint unerlässlich.

Auch die Aufbereitung des sogenannten Flowback (Rückflusswasser) ist laut UBA-Gutachten bislang ungelöst. Flowback ist die Spülungsflüssigkeit, die während des Bohrens und Frackens und kurz danach wieder oberirdisch austritt. Doch enthält das Flowback neben den zum Fracken verwendeten und eingebrachten Chemikalien weitere, teilweise giftige Substanzen aus dem Untergrund. Dies können Schwermetalle, aromatische Kohlenwasserstoffe oder örtlich sogar radioaktive Substanzen sein. Der Umwelt zuliebe sollte das Flowback gezielt aufbereitet und anschließend wiederverwertet werden. Doch besteht „bei der Entsorgung des Flowback und des Lagerstättenwassers  noch erheblicher Forschungs- und Entwicklungsbedarf. Ein tragfähiges Entsorgungskonzept hat bislang kein Unternehmen vorlegen können“, so Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes.

Auch die Auswirkungen der Tiefenbohrungen auf das Grundwasser sind bisher unbekannt. Deshalb sollte ein sogenanntes Baseline-Monitoring eingeführt werden. Das bedeutet, dass ein Unternehmen bereits vor Beginn des Fracking-Prozesses den Zustand des Grundwassers analysieren und diese Einschätzung den Behörden vorlegen muss. Während des gesamten Fracking-Vorgangs würde dann engmaschig geprüft, ob sich der Zustand des Grundwassers in irgendeiner Form verändert. Auch während der Gasgewinnung und des Rückbaus müssten die Firmen solche Daten erheben.

Zuletzt sollte nach Empfehlung des UBA ein bundesweit rechtlich verbindliches Fracking-Chemikalien-Kataster bei einer Bundesbehörde geführt werden. Dieses Kataster soll für jede Bürgerin und jeden Bürger im Internet einsehbar sein. Denn dadurch kann nachvollzogen werden, wo welche Stoffe eingesetzt wurden und ob diese Schäden in der Umwelt anrichten können.

Einerseits könnte Fracking zwar den Zugang zu weiteren Energiequellen öffnen. Doch auch aus Klimaschutzgründen sollte das Fracking kritisch betrachtet werden, da die Auswirkungen der Technik auf die Umwelt kaum abzusehen sind. Schließlich sollten wir uns besser auf die nachweislich umweltverträglichen Energieformen, wie Windkraft oder Solaranlagen, konzentrieren und Gebäude energieeffizienter ausrichten, sodass mehr Strom eingespart werden kann.

1 Kommentar

  • Das Fracking überhaupt nötig werden kann, zeigt, dass die natürlichen Quellen verbraucht sind. Trotzdem wird nicht intensiv genug über regenerative Energien nachgedacht. Wir haben schon jetzt Kriege, bei denen es um den Besitz von Energiequellen geht. Das wird in Zukunft noch zunehmen, wenn wir Menschen nicht umdenken. Außerdem wird immer wieder betont, dass z.B. in den USA in vielen Gebieten 2$ investiert werden müssen, um für 1$ Energie aus dem Boden zu holen. Was ist das denn für eine Rechnung?

Unterstützen sie das Clean Energy Project

Wir empfehlen den neuen Brave Browser.
Er ist schnell und bietet Privatsphäre:
BRAVE
Mit Brave unterstützen Sie auch das CleanEnergy Project.
Einfach und unkompliziert.

Über das CleanEnergy Project

Das CleanEnergy Project ist ein non-profit Magazin für Menschen auf der Suche nach Informationen über Nachhaltigkeit.

Autoren, die über Nachhaltigkeit berichten und sich unserem Team anschließen möchten, sind herzlich willkommen.

 


CleanEnergy Project is supported by GlobalCom PR Network, an international alliance of public relations agencies.