Am 7. April wurde der Weltgesundheitstag begangen. Das nahm sich der Umweltverband WWF ein weiteres Mal zum Anlass, auf die Gesundheitsrisiken durch Kohlekraft aufmerksam zu machen. Die gesundheitlichen Folgen durch die Kohleverstromung sind gravierend. Analysen ergaben, dass allein in Deutschland jährlich 3.800 vorzeitige Todesfälle auf die Kohlekraft zurückgehen. Das sieht auch die Bevölkerung immer kritischer, wie Umfragen des WWF belegen. Mehr als ein Drittel sieht das Gesundheitsrisiko Kohlekraft als Argument für den Ausstieg aus der Kohle.
Unabdingbar ist es, alles Notwendige für einen schnellstmöglichen und sozialverträglichen Kohleausstieg zu tun. Weiterhin sollte er auf spätestens 2030 verbindlich festgelegt werden. Die gesundheitlichen Folgen durch die Kohlekraft sind viel zu lange geduldet worden. Das sehen auch die Teilnehmer der, durch den WWF in Auftrag gegebenen, Umfrage so. Über ein Drittel nannten Luftverschmutzung und Gesundheitsgefährdung als Hauptgründe für einen Kohleausstieg.
„Kohle macht krank. Die gefährlichen Abgase aus den Kohleschloten heizen unser Klima an und schaden unserer Gesundheit“, sagt dazu Michael Schäfer, Leiter Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland. „Wir können nicht warten, bis die noch zu gründende Kohlekommission Ergebnisse erarbeitet hat. Mit jedem Tag sammeln sich weitere Schadstoffe und Treibhausgase in unserer Luft und Atmosphäre. Die Regierung muss mit Sofortmaßnahmen gegensteuern.“
Gesundheitsrisiko Kohlekraft verursacht Milliardenkosten
Kohle ist der wohl schädlichste aller Energieträger. Sie verursacht eine ganze Reihe Gesundheitsschäden, wie Herzinfarkte, Schlaganfälle oder chronische Lungenerkrankungen. Das ergaben schon viele Analysen. Bereits 2015 veröffentlichten mehrere Umwelt- und Gesundheitsverbände gemeinsam eine Analyse. Die Ergebnisse: In Deutschland sind Kohlekraftwerke jedes Jahr für über 3.800 vorzeitige Todesfälle verantwortlich. Zusätzlich verursacht das Gesundheitsrisiko Kohlekraft jährlich Kosten in Höhe von über zehn Milliarden Euro – eben durch diese Gesundheitsauswirkungen.
Darauf bezieht der WWF seine kürzlich vorgestellte Umfrage. Der Umweltverband fordert die dringende Abschaltung deutscher (und europäischer) Kohlekraftwerke. „Die Bundesregierung muss jetzt einen großen Schritt beim Kohleausstieg gehen. Von 18 Gigawatt schmutziger Braunkohlekraftwerke in Deutschland lassen sich 7 GW zum Jahr 2020 problemlos stilllegen – das hat die Bundeskanzlerin in den Sondierungsgesprächen eingeräumt. Jetzt muss sie endlich handeln“, fordert Schäfer. Das deckt sich auch mit den Wünschen der Befragten: 71 Prozent gaben an, alle Kohlekraftwerke sollten so schnell wie möglich abgeschaltet werden, bzw. die dreckigsten sofort, der Rest bis 2035.“
Dazu gibt es gute Nachrichten: Der Rückgang der Kohle setzt sich fort.
Quelle: WWF