WWF Studien: Zukunft Stromsystem nach 2035

Zukunft Stromsystem
Der WWF Bericht zur "Zukunft Stromsystem" zeigt Möglichkeiten für die deutsche Energiewende auf © National Geographic Stock /Sarah Leen /WWF

Wie sieht das künftige Energiesystem in Deutschland aus? Diese Frage hat sich der WWF gemeinsam mit dem Öko-Instituts, Prognos und Bosch & Partner gestellt und bereits 2017 einen ersten Bericht zum „Zukunft Stromsystem – Kohleausstieg 2035“ vorgelegt, in dem ein Ausstiegspfad berechnet wurde. Diesem zufolge muss spätestens 2019 den beschleunigten Ausstieg aus der Kohle begonnen werden, damit Deutschland bis 2035 kohlefrei ist. Nun folgte ein zweiter umfassender Bericht zum Ausbau der Erneuerbaren Energien mit dem Titel „Zukunft Stromsystem II – Regionalisierung der erneuerbaren Stromerzeugung“.

Die Studien stellen sich dabei den Fragen: Wie kann der benötigte Ausbau der erneuerbaren Energien gelingen? Wie viel Wind- und Solarenergie brauchen wir – und wo in Deutschland können die Anlagen stehen? Mit einem Auge auf den Naturschutz aber auch: Kann es gelingen, den notwendigen enormen Zubau an Onshore-Wind und Fotovoltaik im Einklang mit Mensch und Natur zu gestalten und die schädlichen Auswirkungen, insbesondere auf die Vogelwelt, zu minimieren?

„Vergangene Woche erst hat uns der Weltklimarat IPCC einen Weckruf gesandt: Wir müssen jetzt handeln, sonst sind die Folgen der Klimakrise verheerend, “ erklärte Michael Schäfer, Leiter Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland. „Für Deutschland liefern wir mit unserer Studie nun eine Antwort auf den IPCC-Sonderbericht. Wir zeigen, dass und wie sich die Energiewende unter wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkten umsetzen lässt und Deutschland damit einen Beitrag zu den internationalen Klimaschutzbemühungen leistet.“

Energiesystem der Zukunft: mit dem Naturschutz vereinbar!

Durchgeführt mithilfe von Öko-Instituts, Prognos sowie Bosch & Partner, gleicht der bericht dabei erstmals den Ausbau der Erneuerbaren mit einer naturschutzfachlichen Raumbewertung in betroffenen Landkreisen ab. Ergebnis: Deutschland steht ausreichend Fläche zur Verfügung, um seinen Strom vollständig erneuerbar zu erzeugen und dabei den Naturschutz zu achten. Dafür ist jedoch eine vorausschauende Planung essentiell.

Laut den neuen Berechnungen werden für den Ausbau der Erneuerbaren in Deutschland bis 2050 – je nach Energiequelle  – zwischen 2 und 2,5 Prozent der Landesfläche benötigt. Dabei ist es nicht nur wichtig, den Ausstieg aus der Kohle zu beschleunigen, sondern auch parallel die Erneuerbaren jährlich um 2.5 GW auszubauen. Ein Energiesystem, das verstärkt auf Solarenergie setzt, bedarf am wenigsten Fläche und ist insbesondere für Städte von Vorteil, die so ebenfalls an der Energiewende teilhaben können. Bei Energie aus Windkraft wiederum verzeichnet der Süden Deutschlands noch Defizite.

„Zentral für ein Gelingen der Energiewende ist, die Interessen der Menschen vor Ort und die Anliegen des Naturschutzes zu berücksichtigen. Das bedeutet, dass neben der Flächenverfügbarkeit auch planerische Aspekte eine stärkere Rolle spielen müssen. Denn eine mit Weitsicht gestaltete Energiewende lässt Menschen an ihr teilhaben – politisch in der Planung, aber auch finanziell in der Umsetzung – und schafft so Akzeptanz“, so Schäfer. Andere Länder wie Dänemark haben solche finanziellen Teilhabemodelle bereits erfolgreich umgesetzt. „Auf diese Weise gelingt die Energiewende in Einklang mit Mensch und Natur.“

Die WWF-Studien zum zweiten Tel des Berichts Zukunft Stromsystem finden Sie hier und hier.

 

Quellen:
https://www.wwf.de/2018/oktober/energiewende-mit-mensch-und-natur/
https://www.wwf.de/2017/januar/der-strom-der-zukunft

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