Solarfolie zur Steigerung der Akkukapazität

In Deutschland besitzen etwa 37 Millionen Menschen ein Smartphone und wohl jeder Nutzer kennt das Problem: Die Akkus halten nicht – wie bei früheren Handys – mehrere Tage, sondern müssen nach rund 24 Stunden aufgeladen werden. Deshalb legen sich immer mehr Smartphone-Besitzer einen zweiten Akku zu. Doch es gibt noch eine weitere Entwicklung, die Abhilfe schaffen kann: Ultradünne Solarzellenfolien.

Die so genannten Wysips (What You See is Photovoltaic Surface) Solarfolien des Herstellers SunPartner beispielsweise sind durch ihre gerade einmal 0,3 Millimeter Dicke fast vollständig transparent. Zur Anwendung werden sie in Smartphones oder Tablet-Displays eingebaut, wodurch zukünftig wesentlich längere Akku-Laufzeiten garantiert werden können.

Momentan kann die Akku-Laufzeit durch die Verwendung der Solarzellen um etwa 20 Prozent gesteigert werden. Das bedeutet: Durch eine Stunde Ladezeit in der Sonne kann man zehn Minuten telefonieren. Angesichts der häufigen Smartphone-Nutzung scheint das für den Normalverbraucher jedoch nicht sehr attraktiv. So ist es Ziel der französischen Entwicklerfirma, den Wirkungsgrad der Wysips-Solarfolien von aktuell acht Prozent auf 30 Prozent zu steigern und damit einhergehend 50 Prozent mehr Akkulaufzeit umzusetzen.

Auch die Transparenz der ultradünnen Solarfolie konnte seit 2012 auf 90 Prozent gehoben werden. Zuletzt lässt sich die Technik nicht nur bei Sonnenlicht, sondern auch bei künstlichem Licht – wenn auch weniger effizient – verwenden. Und sollte das Smartphone nicht in Benutzung sein, so reicht der Solarstrom sogar aus, um das Handy dauerhaft zu betreiben.

Die Solarfolie ist inzwischen für alle gängigen Displaytypen entwickelt und anwendbar, die ersten Modelle mit der Wysips-Technik sind geplant. Aufgrund des niedrigen Stromverbrauchs von Geräten mit e-Paper Display könnte hier die Solarfolie das Ladekabel eventuell vollständig ablösen.

Doch trotz der steten Weiterentwicklung weist die Wysips-Technik noch einige Schwierigkeiten auf, denn die Steigerungsraten bezüglich des Wirkungsgrades von acht auf 30 Prozent sind sehr optimistisch gehalten. Zudem fragt man sich, ob die heutigen Smartphones die hohen Temperaturen beim Laden vertragen und sich Bauteile schließlich nicht verformen.

Da die Solarfolien das Smartphone-Display etwas verdunkeln, muss zudem die Display-Beleuchtung erhöht werden, was wiederum die Energieeinsparungen zunichte macht. Das letzte und größte Problem ist jedoch ganz praktischer Natur: Die Mehrheit der Smartphone-Nutzer steckt ihr Smartphone in Hand- oder Hosentasche. Für die Solarzellen schlechte Bedingungen.

Einen ersten Ansatz, die Akkukapazität unserer vielgenutzten Smartphones auf nachhaltige Art und Weise zu verlängern, bieten die Wysips Solarfolien aber allemal und ihre Weiterentwicklung sollte daher weiter verfolgt werden.

 

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