ÖkoPlus-Häuser: Häuser, die Energie und Wärme produzieren, werden zunehmen und Wohnungsunternehmen werden zunehmend Energieproduzenten
Passivhäuser, Null-Energiehäuser und die Tendenz zur Wärmedämmung von Häusern haben unmittelbare Auswirkungen auf den Absatz von Primärenergieträgern wie Strom und Gas. Hinzu kommt, dass Bauträger und Wohnungsbauunternehmen im Neubausegment Preisnachlässe bei gleichbleibender Bauqualität, außer in sehr nachgefragten Lagen gewähren müssen. So errichten Wohnungsbauunternehmen Blockheizkraftwerke (BHKW) oder auch regenerative Anlagen (Solarthermie, Pelletheizung, etc.), um über Wärme-Contractingangebote ihre Wertschöpfung zu verlängern und um Margenverluste im Bau zu kompensieren.
Ferner gibt es erste Pilotierungen von sogenannten Öko- oder EnergiePlus-Häusern, die mehr Energie produzieren, als sie verbrauchen. Wärmepuffer zwischen der Außen- und Innenwand des Hauses mit intelligenter Wärmeführung im Haus, plus regenerativer Energieeinsatz, ist ein Konzeptansatz. Hauseigentümer, ob Privatleute, Investoren oder (Wohnungs-)Bauunternehmen werden in Zukunft zu Einspeisern von Energie und damit die intelligente Netzsteuerung implizieren.
In den ersten fünf Monaten dieses Jahres hat die Eon Hanse AG 5.000 Anträge zur Energieeinspeisung durch Solar, Windkraft, Biomasse oder Blockheizkraftwerk erhalten. Nach der Bitkom-Umfrage vom März dieses Jahres haben rund 30 Prozent aller Bürger und über 40 Prozent der 30- bis 50-Jährigen darüber nachgedacht, Strom selbst zu produzieren. Es bedarf künftig einer engeren Zusammenarbeit der kommunalen und privatwirtschaftlichen Unternehmen der Energie- und der Wohnungswirtschaft sowie der Agrarwirtschaft im ländlichen Raum.
Energiemanagement für den Immobilien-/Wohnungsbestand wäre ein weiteres gemeinsames Geschäftsfeld. Auch können bereits heute Stadtwerke über Projektierungsleistungen Geld verdienen, wie der Erfolg des Unternehmens Juwi AG zeigt.
Dieter Lindauer
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