Das kontinuierliche Wirtschaftswachstum der letzten Jahre in Peru hat Folgen für den Energieverbrauch des Landes. Neben der traditionellen Energiegewinnung aus Wasserkraft werden auch weitere erneuerbare Energieträger immer wichtiger.
Peru setzt zur Stromerzeugung traditionell auf die Nutzung seiner reichen und stark ausgebauten Erdgasvorkommen. Zurzeit spielt aber auch die Wasserkraft eine zunehmend wichtige Rolle. Zusätzlich rücken nun Solar- und Windenergie immer mehr in den Fokus der Regierung. Vor diesem Hintergrund folgt auch die jetzige Regierung unter Staatsoberhaupt Ollanta Humala dem eingeschlagenen Kurs zur Förderung erneuerbarer Energien.
Breit gefächerter Energiemarkt
Der peruanische Energiemarkt besteht aus privaten und staatlichen Firmen, welche zusammen eine Gesamtleistung von 8.613 Megawatt erbringen. Diese soll sich laut Prognose des zuständigen Ministeriums für Bergbau und Energie bis 2015 auf 10,2 Gigawatt erhöhen. Trotz des Anstiegs in den letzten Jahren sind die Strompreise im regionalen Vergleich auf moderatem Niveau. Insgesamt sind 88,8 Prozent der Bevölkerung an das Stromnetz angeschlossen (Stand: 2011) und die Investitionen für den Elektrizitätsmarkt haben im jährlichen Durschnitt um 27 Prozent zugenommen. Zusätzlich zu diesen Aussichten unterstützt das neue Freihandelsabkommen der Europäischen Union und Peru einen bilateralen Austausch und den Export deutscher Branchenexpertise.
Die momentan wichtigste Initiative ist der Plan zur Elektrizifierung der ländlichen Regionen. Der Plan sieht im Zeitraum von 2012 bis 2021 vor allem den Ausbau erneuerbarer Energiequellen vor. Insgesamt sind 2,15 Milliarden US-Dollar zum Ausbau des Stromnetzes veranschlagt, davon allein 1,18 Milliarden US-Dollar für Solarprojekte und 45,18 Millionen US-Dollar für Kleinwasserkraftwerke. Des Weiteren verpflichtete sich Peru während des Kopenhagener Klimagipfels 2009, den Gesamtanteil erneuerbarer Energien an der Stromproduktion in diesem Zeitraum auf 33 Prozent auszubauen. Unter anderem sollen dadurch bis zum Jahr 2021 98,4 Prozent der peruanischen Bevölkerung an das Stromnetz angebunden sein. Eine erste Ausschreibung im Rahmen des Planes mit 411 Megawatt zur Stromerzeugung ergab 26 Projekte in den Bereichen Biomasse, Kleinwasserkraft, Solar- und Windenergie.
Solar- und Wasserkraft besonders geeignet
Besonders ergeben sich Optionen für Investitionen im Bereich von Solar- und Kleinwasserkraftwerken. Peru bietet mit seiner durchschnittlich hohen und stetigen Sonnenscheindauer sowie einem der größten Wasservorkommen weltweit dabei sehr attraktive Voraussetzungen. Schätzungen zufolge waren bis Ende 2012 rund 70.000 Solarpanele in Peru installiert. Nach einer 2010 angefertigten Studie schätzen Experten das vorhandene Potenzial für Kleinwasserkraft auf bis zu 2.000 Megawatt installierte Leistung.
Verbesserungsbedürftig ist hingegen die momentane Wartungssituation und der noch unzureichende Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten der ländlichen Bevölkerung, was es notwendig macht, die Projekte langfristig zu begleiten. Auch die aktuelle Gesetzgebung weist noch Verbesserungspotenzial auf, doch bislang scheut sich die peruanische Regierung noch dies anzugehen. Dennoch wurde festgelegt, dass alle fünf Jahre ein Prozentsatz zur Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien festgelegt wird. Dies lässt auf baldige neue Ausschreibungen schließen und lässt auch deutschen Firmen Spielraum für eine Mitgestaltung des peruanischen Energiemarktes.
Daniel Seemann
Peru hat ein gutes Jahr erlebt. Der Andenstaat beendete 2012 mit einem Wirtschaftswachstum von sieben Prozent. Und jüngste Zahlen belegen, dass sich der Bevölkerungsanteil, der offiziell als in Armut lebend eingestuft wird, im Laufe der letzten Dekade halbiert hat. Zurzeit gilt das für 27 Prozent. Vor rund zehn Jahren lebten noch 54 Prozent der Bevölkerung in materieller Not.
Auch die Prognose für 2013 ist vielversprechend. So soll das Wirtschaftswachstum sechs Prozent betragen. Bei dieser Projektion wird von einem Andauern der weltweiten Krise ausgegangen.
Doch gibt es einige Faktoren, die diese Wachstumsprognose empfindlich erschüttern könnten. Längerfristig betrachtet haben diese Faktoren mit dem öffentlichen Bildungssystem sowie der Notwendigkeit einer besseren Infrastruktur zu tun.
Kurzfristig allerdings geht es um die anhaltende Präsenz der Rebellen des Leuchtenden Pfades, die den Wohlstand Perus gefährden könnte.
Bitte sehen Sie sich dazu den folgenden kostenlosen Artikel an:
http://www.worldreview.info/de/content/rebellen-gefaehrden-gasversorgung-peru