Ökostrom wird konkurrenzfähig

Ökostrom wird konkurrenzfähig

Die Ergebnisse sprechen für sich. Wissenschaftler des Fraunhofer ISE, Europas größtem Solarforschungsinstitut, zeigen in einer neuen Studie, wie stark die Stromgestehungskosten erneuerbarer Energien in den letzten Jahren gesunken sind. Inzwischen haben sie den Anschluss geschafft zu konventionellen Stromerzeugungstechnologien. Bis zum Jahr 2030 sollen die Kosten für Wind- und Solarstrom in Deutschland deutlich unter dem fossiler Kraftwerke liegen.

Onshore-Windkraft ganz vorn

Onshore-Windenergieanlagen an sehr guten Standorten liefern schon jetzt zum Teil Strom zu niedrigeren Kosten als Steinkohlekraftwerke beziehungsweise Gas- oder Dampfkraftwerke. In Zahlen ausgedrückt: Stromgestehungskosten für Onshore-Windkraftanlagen liegen heute im Schnitt zwischen 0,05 und 0,11 Euro je Kilowattstunde. Kostensenkungspotenzial zeigen dagegen noch Offshore-Windkraftanlagen, die trotz höherer Vollaststunden auf 0,12 bis 0,19 Euro je Kilowattstunde kommen. Biogasanlagen liegen je nach Auslastung und Brennstoffart bei 0,14 bis 0,22 Euro je Kilowattstunde.

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Zum Vergleich: Die Stromgestehungskosten für Steinkohlekraftwerke betragen bis zu 0,080 Euro pro Kilowattstunde. Gas- und Dampfkraftwerke liegen bei bis zu 0,098 Euro pro Kilowattstunde. Die Kosten variieren in Abhängigkeit von den angenommenen Vollaststunden und den CO2-Zertifikatspreisen. Lediglich Braunkohlekraftwerke schneiden mit Kosten bis zu 0,053 Euro pro Kilowattstunde noch vergleichsweise gut ab.

Auch Photovoltaikanlagen erzielen inzwischen ansehnliche Ergebnisse: kosteneffiziente PV-Anlagen, die 2013 in Süddeutschland errichtet wurden, kommen auf Stromgestehungskosten von rund 0,08 Euro je Kilowattstunde. Aber auch kleine PV-Anlagen auf Hausdächern in Norddeutschland liefern bereits Strom für unter 0,14 Euro je Kilowattstunde. Damit liegen sie deutlich unter den durchschnittlichen haushaltsstrompreisen von 0,29 Euro pro Kilowattstunde.

Sonnige Aussichten

Die Wissenschaftler des Fraunhofer ISE prognostizieren, dass die Stromgestehungskosten für Photovoltaik bis 2013 auf 0,06 bis 0,09 Euro pro Kilowattstunde sinken werden. Das bedeutet, dass selbst kleinflächige Hausdachanlagen sich gegenüber konventionellen Kraftwerken behaupten können. Onshore-Windanlagen werden bereits 2020 auf gleichem Niveau wie Braun- oder Steinkohlekraftwerkebeziehungsweise Dampf- oder Gaskraftwerke ankommen. Windkraft und Solarenergie liegen auch im Kostenrennen der Erneuerbaren untereinander deutlich vorn. Teurere Technologien wie etwa Biomasseanlagen punkten hingegen mit besserer Regalbarkeit.

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„Entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit von erneuerbaren und konventionellen Energien sind nicht die Herstellungskosten allein, sondern auch vor- und nachgelagerte Kosten“, erklärt Christoph Kost, Projektleiter am Fraunhofer ISE. „Natürliche Rahmenbedingungen wie Sonneneinstrahlung und Windangebot, Finanzierungskosten und Risikoaufschläge für neue Kraftwerke haben erheblichen Einfluss auf die Ergebnisse. Nur mit ihrer Berücksichtigung können wir die Stromgestehungskosten einzelner Technologien wirklich miteinander vergleichen und die Konkurrenzfähigkeit der erneuerbaren Energien überzeugend veranschaulichen.“

Josephin Lehnert

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