Der kleine, aus 300 Gehöften bestehende Ort Gando liegt in einem der ärmsten Länder Westafrikas: Burkina Faso. Die Männer des Dorfes arbeiten meist im Ausland, um Geld für die Familie zu verdienen. Kinder haben nur wenige Aussichten auf eine entsprechende Bildung. Umso wichtiger erscheint hier die Unterstützung der Bevölkerung, insbesondere der Schulkinder, durch das Projekt „Licht für Gando“.
Der Ursprung des Projektes liegt in dem Verein „Schulbausteine für Gando“ in Berlin, der von einem ehemaligen Bewohner Gandos gegründet worden ist. Im Zuge dessen wurde 2001 zunächst ein Schulneubau unter Einbezug der Bevölkerung vor Ort gebaut. Der Bau eines weiteren Schulgebäudes sowie die Eröffnung einer weiterführenden Schule sprechen für den Erfolg des Projektes. Das Keplergymnasium in Pforzheim unterstützt die Schulbauten, die Beschaffung von Schulmaterialien und den Betrieb der weiterführenden Schule mit Spenden.
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Seit dem Jahr 2010 haben sich die Schüler nun ein neues Projekt zur Aufgabe gemacht: Die Aktion „Licht für Gando“, bei der Solarlampen aus einfachen Bausätzen zusammengesetzt werden. Denn in Gando gibt es keinen Strom, einzig batteriebetriebene Taschenlampen oder Kerosinlampen dienen bei Anbruch der Dunkelheit als Lichtquelle. Die Schulkinder können ihre Hausaufgaben jedoch erst nach der Feld- oder Hausarbeit, für die ihre Familien die Unterstützung benötigen, erledigen. Dann ist es bereits dunkel, die Batterien für Taschenlampen sind teuer und werden oftmals während des Kochens benötigt.
Die Solarlampen bringen nun Licht in die Dunkelheit. Um den Menschen deren Funktionsweise zu veranschaulichen und sie zu befähigen, kleinere Reparaturen selbst vorzunehmen, wurde ein Teil der Lampen mit Jugendlichen und Lehrern in Gando zusammen gebaut. Das Prinzip der Nachhaltigkeit vollzieht sich somit durch das gesamte Projekt: Vom Material der Schulgebäude, über die Nutzung der Sonnenenergie bis zur angestrebten Langlebigkeit der Lampen.
Inzwischen konnten weitere Solarlampen nach Gando geliefert werden und auch der Bau einer Solaranlage auf der Schule sowie der Gesundheitsstation wurde durch Spenden und Fördermittel des Landes ermöglicht. Nun besitzen mehr als 80 Familien sowie viele der Lehrer für ihre Klassenzimmer bereits ein Licht. Die Kinder machen ihre Hausaufgaben abends in der Schule, die Frauen benötigen zum Kochen keine Taschenlampe mehr und die Hebamme braucht bei der nächtlichen Geburtshilfe sich keine Taschenlampe mehr zwischen Knie und Kinn zu klemmen.
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