Besonders Altbauten verfügen meist nicht über eine besonders gute energetische Qualität. Viele Gebäude älteren Baujahres fehlt es an effektiver Dämmung von Dach und Wänden, die Fenster sind nach neuen Gesichtspunkten wahre Energieverschwender und die veralteten Heizungsanlagen sind gemessen an den stetig steigenden Energiekosten die reinsten Groschengräber. Mit durchdachten Modernisierungsarbeiten am Eigenheim nach energetischen Aspekten können dabei nicht nur die Kosten für den Energieaufwand erheblich reduziert, sondern gleichzeitig der Marktwert der Immobilie und der eigene Wohnkomfort gesteigert werden.
Die Kosten für eine Modernisierung nach solchen Gesichtspunkten werden zudem durch ein gutes Finanzierungskonzept minimiert und schnell amortisiert. Meist lassen sich die jährlichen Tilgungsraten von den eingesparten Energiekosten abtragen, wobei es selten sinnvoll ist, die Altbausanierung aus angespartem Eigenkapital zu finanzieren, zu günstig sind die Kredite im Rahmen des KfW-Förderprogramms für Gebäudemodernisierungen. Und ist die Investitionssumme erst einmal durch die geringeren Energiekosten gedeckt, so fließen alle anderen Einsparungen direkt in die Tasche des Eigentümers.
Dabei muss es nicht gleich eine Komplettsanierung des Gebäudes sein, schon kleine bauliche Sanierungsmaßnahmen können die Energiekosten deutlich reduzieren. Empfehlenswert ist vorab eine gründliche Analyse der Bausubstanz unter Berücksichtung des energetischen Zustandes, natürlich spielt auch der finanzielle Rahmen eine große Rolle bei den geplanten Baumaßnahmen.
Eine Teildämmung, etwa von Keller- oder Obergeschossdecke, sowie eine Isolierung der Rohrleitungen kann eine Energieeinsparung von bis zu 20 Prozent bringen, bei einer Energiekostensteigerung von jährlich fünf Prozentpunkten rechnen sich solche Maßnahmen dann schon nach zehn bis elf Jahren. Noch mehr Einsparpotenzial hat die Erneuerung der Heiztechnik, beispielsweise durch den Einbau einer Heizungsanlage mit Brennwerttechnik und Solarwärmeanlage. Hier sind bis zu 35 Prozent Energieeinsparung möglich, was eine noch schnelleren Amortisierungszeit zulässt. Für eine große Sanierung, bei der alle Aspekte des energetischen Modernisierens berücksichtigt werden, können gleich mehr als die Hälfte der Energiekosten eingespart werden. Je nach Höhe der Investitionssumme rechnen sich diese Maßnahmen nach 14 bis 16 Jahren und sorgen zudem natürlich für eine dauerhafte Wertsteigerung der eigenen vier Wände.
Für die genaue Ermittlung der nötigen und sinnvollen Maßnahmen sollte ein spezieller Energiefachmann zu Rate gezogen werden. Hierbei handelt es sich um qualifizierte Architekten, Ingenieure oder auch Handwerker, die durch eine zusätzliche Ausbildung zum Gebäudeenergieberater eine detaillierte Diagnose und Planung durchführen können. Schon für diese erste „Vor-Ort-Energieberatung“ können von der KfW-Bank Fördermittel beantragt werden.
Judith Schomaker
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