Windkraft wird immer mehr zum Energieprimus

Brasilien; Bild: shutterstock

Durch Brasiliens Windkraftindustrie weht eine frisch Brise. Grund sind die erfolgreichen Auktionen des brasilianischen Energieministeriums, im August 2011 ist die nächste geplant. Bis 2013 kommen Kapazitäten in Höhe von rund 3.800 Megawatt hinzu. Die Erzeugerpreise werden wettbewerbsfähiger, die Planungssicherheit steigt und die Investitionen in lokale Produktionsstätten nehmen zu.

Der Anteil von Windkraft an Brasiliens Stromerzeugung legt rasant zu. Derzeit gibt es etwa 50 Windparks mit einer installierten Kapazität von rund 927 Megawatt. Bis 2013 könnte sich die Kapazität verfünffachen und bis 2020 von heute 0,6 auf 20 Prozent der Stromerzeugung steigen, prognostiziert der brasilianische Fachverband Abeeolica. Nach vorsichtigen Schätzungen liegt das gesamte Potenzial bei 143 Gigawatt, einige Experten sprechen sogar von bis zu 500 Gigawatt.

Vormarsch der Windkraft durch staatliche Abnahmegarantie

Der Vormarsch der Windkraft in Brasilien begann mit dem Auktionssystem des Energieministeriums, bei dem diejenigen Anbieter eine staatliche Abnahmegarantie erhalten, die Windkraft unter einem festgesetzten Preis anbieten. Im Dezember 2009 waren das 70 Projekte mit einer Kapazität von 2.047 Megawatt, im August 2010 weitere 71 Projekte mit 1.805 Megawatt. Im August 2011 steht die nächste Auktion an. Marktexperten rechnen so mit einer jährlichen Vergabe von 2.000 Megawatt.

Nachdem bisher die Bundesstaaten Ceará, Rio Grande do Norte und Rio Grande do Sul beim Bau von Windkraftanlagen im Vordergrund standen, findet nun auch Bahia mehr Aufmerksamkeit. Dort sind 34 Windkraftprojekte für zirka 1,7 Milliarden Euro mit einer Gesamtkapazität von 997 Megawatt vorgesehen. Schwerpunkt sind die Regionen im Südwesten, im Zentrum und im Tal des Flusses Rio São Francisco. Schon 2012 sollen in Bahia18 Windtürme im Einsatz sein.

Immer mehr Bundesstaaten im Fokus der Windindustrie

Der Hafenkomplex von Suape, südlich von Pernambucos Hauptstadt Recife, entwickelt sich ebenfalls zum Branchencluster. Zwar sind die Windverhältnisse schlechter als in Bahia oder Rio Grande do Norte, doch eignet sich der Hafen für den Import von Ausrüstung, die die angrenzenden Industrieanlagen logistisch günstig für den Weitertransport in die anderen Bundesstaaten verarbeiten können.

Daniel Seemann

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