Wie öko ist Ihre Familie?

Nachhaltigkeit”. Welches Bewusstsein hinter dieser so häufig strapazierten Vokabel steht, lässt sich mit einem alten indianischen Sprichwort vereinfacht beschreiben: „Wir haben die Erde von unseren Eltern nicht geerbt, sondern wir haben sie von unseren Kindern nur geliehen.“ Nachhaltiger Konsum heißt, die Ressourcen so zu nutzen, dass die Welt im ökologischen, ökonomischen und sozialen Sinn für unsere Nachkommen erhalten bleibt. Er fördert die Generationengerechtigkeit, biologischen Anbau und faire Bezahlung. Aber wo soll man anfangen mit der “Nachhaltigkeit”, vor allem in einem Familienunternehmen, in dem die Bedürfnisse oft gewaltig auseinanderklaffen?

Es geht nicht darum, zusammen mit den Liebsten gleich die Welt retten zu wollen, sondern darum, in der Familie Prioritäten zu setzen. Es muss kein Widerspruch sein, im Haushalt möglichst viel Energie sparen zu wollen, sich aber gleichzeitig für ein Auto zu entscheiden, weil der Wochenend-Einkauf für die ganze Familie schlecht im Bus transportiert werden kann.

Nachhaltiger Familienhaushalt – so funktioniert’s und macht Spaß

Strom sparen

  • Alte Geräte austauschen: Waschmaschinen, Kühlschränke und Backöfen mit einer guten Energie-Bilanz (A++ oder besser) kosten häufig mehr, da sie jedoch deutlich weniger Strom verbrauchen als manch billigerer Energiefresser, rechnen sich die höheren Anschaffungskosten über die Jahre. Welches Gerät für Ihren Haushalt das passende ist, erfahren Sie unter www.stromeffizienz.de. Beratung bieten außerdem die Verbraucherzentralen an (www.verbraucherzentrale-energieberatung.de).
  • Stand-by-Modus: Gibt es in Ihrem Familienunternehmen auch mehrere Fernsehapparate, Hifi-Anlagen, Computer, Videogeräte, die mit Stand-by-Schaltern ausgestattet sind? Das bedeutet, wenn man sie ausschaltet, dann werden sie nur in eine Art Schlafmodus versetzt. Der Grund: Schaltet man sie wieder ein, benötigen sie keine Aufwärmphase. Dadurch sind sie schneller betriebsbereit. Der Stand-by-Modus kostet allerdings Strom, und das nicht zu knapp. So verheizt ein Fernsehapparat im Stand-by-Modus bis zu 100 Kilowattstunden im Jahr. Deshalb unser Tipp für multimediale Familien: Am besten alle Geräte an Steckdosenleisten mit Netzschalter oder Funksteckdosen anschließen und mit einem Zug komplett vom Stromnetz trennen. Außerdem beim Neukauf unbedingt auf den Stand-by-Verbrauch achten – er sollte unter 0,5 Watt betragen.
  • Kabelsalat.TV für die Kleinen: Damit Ihre Kids zu wahren Energiespar-Profis heranwachsen, indem sie beispielsweise lernen, niemals warme Speisen in den Kühlschrank zu stellen und die Kühlschranktür auch ganz schnell wieder zu schließen, schauen Sie doch gemeinsam mit Ihren Kindern auf die Website www.kabelsalat.tv. Hier gibt es interessante Tipps, unterhaltsam zusammengestellt von Greenpeace Energy.

Halogen aus, energiesparende Spots an

Unter deutschen Dächern schlummert ein enormes Stromsparpotenzial: Stecken in Ihren Strahlerleuchten auch noch herkömmliche Halogenglühlampen, die Strom fressen, teuer sind im Betrieb und zudem die Umwelt belasten? Dann tauschen Sie sie gegen Energiesparlampen aus. Die verbrauchen weniger Energie und halten länger. Nur, wenn Sie das in ihnen enthaltene Quecksilber im Hausmüll entsorgen, war alle Mühe umsonst. Auf www.lightcycle.de erfahren Sie, wo Sie die Birnen sachgerecht entsorgen können. Strahlende Sieger im Lampen-Wettbewerb sind übrigens LED-Leuchtmittel, die sowohl sehr sparsam als auch extrem haltbar sind. Zudem enthalten sie keine giftigen Substanzen.

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Moderne Waschweisheiten

Klar, waschen muss sein. Aber nicht immer bei 60 Grad. Wenn Sie nicht gerade vor haben, lästige Keime oder Bakterien zu killen, reichen 40 Grad Waschtemperatur völlig aus. Es wird dabei wesentlich weniger Energie benötigt. Beispielsweise kann bei der Nutzung eines 40°C-Waschprogramms im Vergleich zu einem 60°C-Programm bis zu 50 Prozent der Energie eingespart werden. Unter www.forum-waschen.de können Sie die ganz persönliche Wasch- und Spülmaschinenbilanz Ihres Haushalts errechnen.

Auto in Teilzeit

Sind die Wege kurz und die Parkplätze knapp, dann sind das Fahrrad oder die eigenen Füße für Ihre Familienmitglieder sowieso die Nummer 1 in Sachen Fortbewegungsmittel. Klar, bei längeren Strecken muss man auf öffentliche Verkehrsmittel ausweichen. Vielleicht besteht aber die Möglichkeit, sich mit Nachbarn gemeinsam eine Fahrkarte zu teilen – oder gar das Auto? Der Bundesverband Carsharing beschreibt unter www.carsharing.de, wie man das am besten anleiert.

Nachhaltige Einkaufsliste

Der Wochenend-Einkauf für die ganze Familie steht bevor. Achten Sie bei Ihrer Liste darauf: Ausländische Produkte mit Biosiegel sind zwar nachhaltig angebaut, werden aber oft kilometerweit mit dem Flugzeug um die Welt geflogen. Deshalb gilt die Faustregel: Biologisch angebaute Lebensmittel, die gerade Saison haben und aus der Region kommen, sind am besten. Informationen zu vielen Produktion bietet das Verbraucherportal www.barcoo.de (gibt’s auch als Smartphone-App) oder die Seite von „wegreen“. Speziell den Fischkauf erleichtert die Fischratgeber-Broschüre von Greenpeace, für Smartphone-Nutzer gibt es eine Mobilversion.

Verpackung aufgepasst

Eine der größten “Sünden” unserer Zeit: Verpackungsmüll und Flaschen aus Plastik. Achten Sie bereits beim Kauf darauf, wie Produkte verpackt sind. Obst und Gemüse passen auch gut in einen mitgebrachten Beutel, der nach dem Auspacken zu Hause wieder in den Einkaufskorb wandert – für’s nächste Mal. Bei einem gemeinsamen Ausflug zum Recyclinghof lernen Ihre Kinder viel über den Wert von Rohstoffen und warum Mülltrennung bereits zu Hause so wichtig ist. Ist übrigens inzwischen häufig in Kindergärten Standard.

Kleidung mit Gütesiegel

Auch wenn es kaum mehr andere Produktionsländer zu geben scheint: Kleidung aus Bangladesch, Vietnam oder China wird in den seltensten Fällen unter fairen Bedingungen produziert. Deshalb beim Kauf für sich und Ihre Lieben lieber ein paar Euro mehr ausgeben und auf Qualität und Gütesiegel achten. Welche Siegel es gibt und was sie bedeuten, erfahren Sie unter www.label-online.de.

Baumwolle, die vollständig ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel angebaut wurde, ist mit dem Kürzel “kbA” gekennzeichnet. Angaben wie „handgepflückt” oder „aus unbehandelter Baumwolle” sind keine zuverlässigen Angaben. Wertvolle Tipps für den Kauf gibt es in der neuen Broschüre der Verbraucherzentrale Hamburg.

Wer alte Kleider spenden will, sollte sie bei einer seriösen Sammelstelle abgeben. Welche in Ihrer Nähe ist, können Sie bei www.fairwertung.de erfragen.

Naturprodukte für die Haut

Viele Kosmetik-Hersteller verwenden Palmöl, was aus den Inhaltsangaben für den Laien häufig nicht ersichtlich ist. Welche Hersteller nachhaltig arbeiten sehen Sie unter www.ionc.info und www.natrue.org.

Möbel & Co.

Ihre Kids wollen unbedingt eine coolere Zimmereinrichtung inklusive Tapetenwechsel? Dann bitte keine Rollen kaufen, die den Weichmacher PVC enthalten. Er verbirgt sich hinter Bezeichnungen wie Vinyl, CV und VC. Beim Streichen Farben verwenden, die emissions- und schadstoffarm sind. Besonders ökologisch sind Kalk-, Leim-, Kasein und Silikatfarben. Bei Möbeln gilt: Am besten ganz auf Tropenholz verzichten und beim Kauf auf Hölzer aus möglichst heimischer, nachhaltiger Forstwirtschaft achten. Eine Alternative: Möbel mit dem FSC-Siegel (Forest Stewardship Council). Dies ist zwar in die Kritik geraten, laut Greenpeace ist es aber noch immer die beste Möglichkeit, die nachhaltige Holzwirtschaft zu unterstützen.

„Grüne“ Ferien

…klingt zuerst einmal nach „Langeweile“. Falsch gedacht!

  • Abenteuer am Lagerfeuer oder doch lieber „The coolest way to learn English“ mit Kletterwand und Höhenfreibad? Das Forum Anders-Reisen macht Eltern und Kindern Lust auf Ziele, die sich dem nachhaltigen Tourismus verschrieben haben. Und wer „nur“ in einem Bio-Hotel nächtigen will, für den gibt es unter www.biohotels.info eine Auswahl von rund 100 Bio-Hotels in acht europäischen Ländern mit „Nachhaltigkeit“ in allen Bereichen, ob bei der Ernte im „Kinder-Garten“, über die ausschließliche Verwendung von Naturkosmetik im Spa-Bereich bis hin zum Bio-Kulinarium.
  • Experimentierfreudige Familien finden dagegen unter www.homelink.de andere Reiselustige, mit denen sich für die Dauer eines Urlaubs das eigene Heim gegen eines in dem gewünschten Reiseland tauschen lässt. So spart man Kosten und bekommt vielleicht auch noch Familienanschluss aus der neuen Nachbarschaft.

Zu guter Letzt: Auf zum gemeinsamen Lernen

„Learning by doing“ gilt auch, wenn man die Umwelt verstehen will. Unter www.kinder-tun-was.de können sich Eltern Anregungen für anschauliche Experimente und Materialien holen, um ihre Kinder auf spielerische und handlungsorientierte Weise an einen nachhaltigen Lebensstil heranzuführen.

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