Für seine aktuelle Ausgabe befragte das Magazin „IT Mittelstand“ Firmen und Experten zum Thema Grüne IT und anderen Nachhaltigkeitsinitiativen in Unternehmen.
„Zahlreiche Firmen scheinen das Thema ‚Nachhaltigkeit‘ bereits auf dem Schirm zu haben, wie etwa das ‚Cool IT Leaderboard‘-Ranking von Greenpeace im April 2013 verdeutlichte. Das sechste Ranking bewertete 21 globale Technologie- und Kommunikationskonzerne zum einen danach, inwiefern sie Lösungen entwickeln und bereitstellen, um den Energiebedarf der gesamten Wirtschaft zu reduzieren. Zum anderen nahm es den Energiehaushalt der Firmen unter die Lupe und untersuchte, inwieweit die Unternehmen ihren Einfluss geltend machen, um sich auf politischer Ebene für erneuerbare Energien und Energieeffizienz einzusetzen“, schreibt IT Mittelstand. Im Weiteren setzt sich der Artikel „Auf grünen Pfaden“ auch damit auseinander, was die Motivation der Unternehmen ist, unter welchen Aspekten entsprechende Initiativen umgesetzt werden und ob das Thema Nachhaltigkeit auch den deutschen Mittelstand erreicht hat.
IT Mittelstand sprach zu diesem Thema auch mit dem CleanEnergy Project. In einer Studie, die wir bereits 2007 durchführten, zeigten sich erste Initiativen von Technologieunternehmen in Richtung grüne und energiesparendere Rechenzentren.
„Leider ist der gedankliche Weg vom Klimawandel zum IT-Nachhaltigkeitsgedanken sehr weit. Die Verbindung zu hohen Energiekosten liegt da sehr viel näher“, meint Wibke Sonderkamp, CleanEnergy Project by GlobalCom PR Network, auf die Frage, welchen Einfluss der Klimawandel auf den IT-Nachhaltigkeitsgedanken der Anwender nimmt.
„Laut der erwähnten Studie steht der finanzielle Aspekt deutlich an erster Stelle. Das hat sich in persönlichen Erfahrungen mit Unternehmen bestätigt. Viele Unternehmen müssen zudem ihren Shareholdern Rechenschaft ablegen, bei denen die finanzielle Entwicklung an erster Stelle steht. Gefragt sind daher meiner Meinung nach Referenzmodelle von Unternehmen, die trotz oder gerade mit nachhaltigen Initiativen und Umstellungen Erfolge erzielt haben, die sich auch im Gewinn widerspiegeln. Es gibt ja glücklicherweise gerade im Mittelstand auch erfolgreiche Unternehmen, die aus Engagement und Überzeugung umweltfreundlich agieren. Wenn dies auch zu einer positiven Außenwirkung und einem guten Image beiträgt, umso besser“, erklärt Sonderkamp. Das vollständige Interview finden Sie hier.
{loadposition umfrage_infrastruktur}Dieser Trend bestätigt sich auch in einer Verschiebung bei der Zuordnung beziehungsweise Zuständigkeit für dieses Thema in Unternehmen. Was früher meist ein Thema für den klassischen Infrastrukturberater auf der Technikseite war, wird heute auch bei breiter aufgestellten Beratungsprojekten angesprochen und findet selbst Verknüpfungen zu Bereichen wie SEO oder Social Media. Peter Lachenmair von lachenmair.info bestätigt: „Bei unseren Gesprächen mit Kunden wird häufig angesprochen, dass sich ein Unternehmen breit gefächert in ökologischen Bereichen aufstellen und dies auch kommunizieren möchte. Unser Fokus weitet sich daher von der rein technischen Beratung, wie beispielsweise mit Lösungen unseres Partners losstech GmbH zur Server-Virtualisierung für schnellere Zugriffszeiten, auch auf den Gesamtbereich geringeren Energieverbrauch und einen Wechsel zu Ökostrom aus. Das kann sich auch finanziell bereits nach sehr kurzer Zeit rechnen“.
Ralf Hartmann
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