Unabhängige Beratung lohnt sich

Theoretisch besteht durch energetische Gebäudesanierung enormes Einsparungspotential. In der Praxis sind die Ergebnisse derartiger Sanierungen oft deutlich weniger effektiv als möglich, da die Eigenheimbesitzer mit der konkreten Umsetzung überfordert sind.

Zu diesem eher ernüchternden Ergebnis kam eine repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbandes unter 1.000 Hauseigentümern, die in den letzten fünf Jahren energetische Baumaßnahmen an ihren Eigenheimen durchgeführt hatten.

Einer der Hauptgründe für ineffektive Sanierungen ist, dass nur ein Viertel der Bauherren unabhängige Beratung in Anspruch nimmt.

Gerade kompetente und umfassende Beratung äußert sich aber oft in gesteigerten Einsparungswerten nach energetischen Sanierungsmaßnahmen, wie weitere interessante Ergebnisse der Umfrage aufzeigen. Demnach konnten Hausbesitzer, die auf fachliche Beratung verzichtet hatten, durchschnittlich nur Energieeinsparungen in der Höhe von etwa 16 Prozent erreichen. Durch unabhängige Beratung von Architekten oder Ingenieuren lässt sich dieser Wert aber deutlich auf durchschnittlich 27 Prozent Ersparnis steigern.

Für Gerd Billen, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbandes, ist das ein klarer Hinweis auf vorhandene Informationsdefizite und er sieht die Bundesregierung in der Verantwortung, Gegenmaßnahmen zu ergreifen: „Die Energiewende braucht mehr als Geld und Gesetze. Die Bundesregierung muss die Beratung massiv ausbauen und bewerben.“ Laut Billen sind energetische Sanierungen ein derart komplexes Projekt, egal ob im Bezug auf das Investitionsvolumen, mögliche Fördergelder oder einzuhaltende Energiestandards, dass sich Fehler sofort in der Form von reduzierten Einsparungen bemerkbar machen: „Ohne kompetente Beratung erzielt man kein optimales Ergebnis.“

Dass die deutschen Häuslebauer in diesem Bereich aber eindeutig Nachholbedarf haben, zeigt auch die Tatsache, dass laut der forsa-Studie „Energetische Gebäudesanierung“ gerade einmal drei Prozent der befragten Sanierer Energieeinsparungen von über 50 Prozent erreichen konnten. Das Ziel der schwarz-gelben Bundesregierung, bis zum Jahr 2050 den Primärenergiebedarf um 80 Prozent zu reduzieren, rückt damit in weite Ferne. Auch finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten werden derzeit nur unzureichend kommuniziert, denn 80 Prozent hatten bei der durchgeführten Gebäudesanierung keine staatliche Förderung in Anspruch genommen.

Matthias Schaffer

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