Die Umrüstung eines Teils der Straßenbeleuchtung der Gemeinde auf LEDs im badischen Sinzheim kostete weit weniger als geplant. Neben Stromkosten können nun auch die Aufwendungen für Wartungen und Unterhalt reduziert werden.
Die Gemeinde Sinzheim hat Ende Oktober den ersten Teilabschnitt ihrer Straßenbeleuchtung auf energiesparende LED-Straßenleuchten umgerüstet. Der Stromverbrauch für die nächtliche Beleuchtung in der 11.000 Einwohner zählenden Kommune (Landkreis Rastatt) sinkt aufgrund der neuen Technik künftig um mindestens 60 Prozent. Gekostet hat die Erneuerung 139.000 Euro und damit ein Drittel weniger als geplant. Das übriggebliebene Geld wird jetzt in die weitere Sanierung der Straßenbeleuchtung investiert. Dank der Förderung bezahlte Sinzheim nur zwölf Prozent der Investitionskosten.
Rund 204.000 Euro hatte das städtische Bauamt für 406 LED-Straßenleuchten veranschlagt und schließlich 65.000 Euro weniger gezahlt. Der Grund dieses für Finanzverwaltungen eher ungewöhnlichen Phänomens steckt in der Ausschreibung, die technisch und organisatorisch durch das Freiburger Beratungsunternehmen Endura Kommunal abgestimmt wurde. Kosten konnten durch die aktuelle Niedrigpreisphase für LEDs eingespart werden sowie durch eine klar strukturierte und transparente Ausschreibung mit eindeutig definieren Leistungsinhalten, so Projektmanager Frank Lempert. „Von der Beauftragung Mitte Juni bis zur Projektrealisierung vergingen nur etwas mehr als drei Monate, für die Installation benötigten die Handwerker rund drei Wochen“, berichtet Lempert.
Die neuen Leuchten sparen nicht nur Energiekosten ein. Bei einer Lebensdauer von rund 25 Jahren reduzieren sich außerdem die Wartungs- und Instandhaltungskosten. Dank der Förderung durch das Kommunalinvestitionsförderungsgesetz liegt der Eigenanteil der Gemeinde bei nur zwölf Prozent, das sind 24.000 Euro. Die Förderung betrug insgesamt 180.000 Euro.
Das nicht ausgegebene Budget bleibt der Gemeinde erhalten. Das eingesparte Kapital von 65.000 Euro wird nun ebenfalls in die Sanierung der Straßenbeleuchtung investiert. Noch in diesem Jahr soll eine weitere Ausschreibung nach VOL/A im Auftrag der Gemeinde durchgeführt werden.
„Wir sind zuversichtlich, dass wir bis kommenden Sommer ein Drittel unserer Straßenleuchten auf LED umgerüstet haben, innerhalb der kommenden fünf Jahre alle“, sagt Bauamtsleiter Richard Hörth. „Hauptziel ist es, die Strom- und Unterhaltskosten zu reduzieren“, betont der Bauamtsleiter. Insgesamt betreibt die Kommune auf der Sinzheimer Gemarkung 2.500 Straßenlaternen. Die jährlichen Stromkosten hierfür belaufen sich auf rund 140.000 Euro.
Nebeneffekt der neuen LED-Lampen ist auch eine gleichmäßigere Ausleuchtung der Straßen, erläutert Projektleiter Lempert. Sie sind darüber hinaus mit einer Leistungsreduktion ausgestattet. In den späteren Nachtstunden arbeiten sie im Nachtabsenkungsmodus. Der Stromverbrauch verringert sich dann um 50 Prozent.
Bauamtsleiter Hörth weist darauf hin, dass bei einer Umrüstung von herkömmlichen Dampflampen auf LED-Straßenbeleuchtung meist die ganzen Leuchtkörper ausgewechselt werden müssen. Die Masten können jedoch weiter genutzt werden.
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