Ein neues Förderprogramm für die energetische Sanierung und innovative Gebäudetechnik wurde in Bayern gestartet. Kritiker weisen auf das zu geringe Fördervolumen hin.
„Die Wärmewende und den Klimaschutz weiter voranbringen“, möchte die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner mit einem neuen 10.000-Häuser-Programm.
Das Gesamtbudget bis 2018 liegt bei 90 Millionen Euro. Das Förderprogramm gilt für selbst bewohnte Ein- und Zweifamilienhäuser. Der Fokus liegt auf der Altbausanierung, es gibt aber auch Anreize für den Neubau.
Für die beiden Bereiche „EnergieSystemHaus“ und „Heizungstausch“ können Wohnungseigentümer Zuschüsse von insgesamt bis zu 18.000 Euro beantragen. Sie sind mit der KfW- und BAFA-Förderung des Bundes kombinierbar. Gefördert wird neben dem Austausch alter Heizungen beispielsweise die Eigenstromerzeugung mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) plus Speicher, netzdienliche Photovoltaik plus Speicher, Langzeitwärmespeicher mit Solarthermie, Wärmepumpen, intelligentes Energiemanagement oder Dämmung. Insgesamt gibt es 30 verschiedene Fördermöglichkeiten. Die Zuschussanträge müssen vor dem Bau der Anlagen gestellt und sie müssen online eingereicht werden.
Während Solarunternehmen wie IBC Solar oder SMA das Programm begrüßen, kritisieren Grüne, BUND und IG Metall das geringe Fördervolumen. „Das 10.000-Häuser-Programm zur Energieeffizienz in Bayern liest sich energietechnisch interessant, ist aber finanzpolitisch leider sehr ausgebremst“, so Herbert Barthel, Referent für Energie und Klimaschutz beim BUND Naturschutz in Bayern. 10.000 Häuser entsprächen gerade 0,2 Prozent des bayerischen Gebäudebestandes.
Für die notwendige Dynamik der energetischen Gebäudesanierung in Bayern wären jährlich mehrere 100 Millionen Euro an Förderanreizen erforderlich. Die derzeit vorgesehenen 15 Millionen Euro jährlich für die kommenden vier Jahre seien viel zu wenig. Nötig seien auch eine stärkere Förderung des Ausbaus der KWK im Freistaat sowie verbesserte Anreize für die Steuerung und flexible Vermarktung von dezentraler elektrischer Leistung aus KWK.
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