Auch im Jahr 2011 müssen Verbraucher wieder tiefer in die Tasche greifen. Die Preise für Strom, Gas und Öl steigen weiter an und auch langfristig gesehen, geht der Trend zu immer höheren Energiepreisen. Bleibt also nur die Option, weniger Energie im Haushalt zu verbrauchen, um die eigenen Kosten zu senken.
Rund 75 Prozent aller Wohneinheiten hierzulande gehören, zumindest energetisch gesehen, zu den Oldies. Im Gegensatz zum Neubau verbrauchen sie fast die dreifache Energiemenge zum Heizen. Schuld daran ist die schlechte Isolation von Wänden, Fenstern und Dächern. Mit einer modernen Wärmedämmung lassen sich hingegen auch im Altbau bis zu 60 Prozent der Energiekosten einsparen. Aerogele Dämmstoffe sind in diesem Zusammenhang eines der wohl innovativsten Produkte. Bei den hochporösen Festkörpern besteht das Volumen zu 99,98 Prozent aus Poren, die Wärmeleitfähigkeit, insbesondere von Silicat-Aerogele, sind zudem enorm gering – beste Eigenschaften für einen Dämmstoff.
Nachdem die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt der Schweiz (Empa) die Marktreife für ihren auf Aerogele basierenden Dämmputz für das Jahr 2013 ankündigt, sind sie dennoch nicht die Einzigen, die die hervorragenden Eigenschaften der Aerogele für sich entdeckt haben. In Deutschland hat Nanogel, ein Aerogel mit sehr kleiner Struktur, bereits den Weg auf den Markt geschafft. Insbesondere beim Einsatz in Hohlschichten, zweischalige Mauerwerke sind besonders in Norddeutschland weit verbreitet, eine wirtschaftliche und energieeinsparende Maßnahme. Und auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt setzt auf die dämmenden Eigenschaften von Aerogelen. Sie haben im Rahmen ihrer Forschungsarbeiten einen auf Aerogelen basierenden Leichtbeton entwickelt, der in Punkto Dämmung, Dichte und Wärmeleitfähigkeit sehr gute Eigenschaften aufweist und derzeit im Rahmen des Technologiemarketings von Kooperationspartnern getestet wird.
Es gibt also, auch bei Altbauten, zahlreiche Möglichkeiten, um Energie einzusparen und die Kosten zu senken. Zwar sind die Investitionskosten für eine energetische Sanierung auf den ersten Blick relativ hoch, es stehen jedoch auch im Jahr 2011 wieder zahlreiche Anreizprogramme zur Verfügung.
Judith Schomaker
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