Holzheizungen gelten als überaus umweltfreundlich, denn sie unterstützen durch ihren CO2-neutralen Verbrennungsvorgang den Klimaschutz. Außerdem sind sie nicht von fossilen Brennstoffen abhängig, sondern werden mit nachwachsenden Rohstoffen beschickt. Auf den ersten Blick scheinen sie also das ideale Heizsystem zu sein: umweltfreundlich und günstig. Doch wie sieht der zweite Blick aus?
Umweltvorteile
Holz als regenerative Energiequelle bietet Vorteile am laufenden Band. Ob in Form von Scheitholz, Pellets oder Hackschnitzeln, bei der Verbrennung entsteht nur so viel CO2 wie beim natürlichen Verrottungsvorgang ohnehin entstehen würde. Auch der Wald muss unter einer Holzheizung nicht leiden, denn das Bundeswaldgesetz regelt die ökologische Bewirtschaftung der deutschen Wälder, damit er keinen Schaden nimmt und noch lange als Rohstofflieferant dienen kann. Wie sieht es aber mit Pellets und Hackschnitzeln aus, die als Brennstoff erst noch aufbereitet werden müssen? Auch gut, denn für die Bereitstellung werden nur zwei Prozent ihres Energiegehalts nötig und giftige Zusatzstoffe dürfen ebenfalls nicht beigefügt werden, um sie als Brennmaterial zu vermarkten.
Kurze Transportwege sorgen dann dafür, dass auch bei der Lieferung nur geringe Emissionen anfallen. Landen sie endlich in der heimische Holzheizung, so gestaltet sich auch ihre Verbrennung nahezu emissionslos und die Feinstaubbelastung ist, besonders bei Holzpellets, kaum der Rede wert. Die Höchstwerte sind zudem gesetzlich geregelt und werden im Jahr 2015 nochmals deutlich nach unten geschraubt. Und auch das, was später beim Verbrennungsvorgang vom eingesetzten Brennmaterial übrig bleibt, ist aus umwelttechnischer Sicht eher eine Bereicherung, denn eine Belastung. Rund ein bis zwei Prozent des ursprünglichen Brennstoffvolumens bleiben als Asche zurück und die lässt sich wunderbar als exzellenter Dünger einsetzen.
Umweltnachteile
Dennoch gibt es bei so vielen Vorteilen auch an der umweltfreundlichen Holzheizung etwas auszusetzen. Zum Beispiel die Schadstoffemissionen, die zwar gering und deutlich unter den gesetzlichen Grenzwerten, aber immer noch über denen von Gas- und Ölheizungen liegen. Auch die Feinstaubbelastung sieht auf den ersten Blick aus, als wenn sie getrost vernachlässigt werden könnte. Im Vergleich zur Ölheizung mit zehn Milligramm je Kilowattstunde hat die Holzheizung bei besten Bedingungen und optimierter Verbrennung mit 14 Milligramm je Kilowattstunde aber immer noch enorme Werte – und welche Holzheizung arbeitet schon unter diesem Optimum? Der Durchschnittswert einer Holzheizung liegt im Normbetrieb bei rund 29 Milligramm je Kilowattstunde. In Sachen Klimaschutz geht die Holzheizung dennoch als Sieger hervor. Berücksichtigt man alle Faktoren, die mit der Brennstoffgestehung zusammenhängen, so werden deutlich weniger klimarelevante Schadstoffe in die Umwelt gepustet, als bei fossilen Energieträgern. Beim CO2-Ausstoß wird die Umweltfreundlichkeit der Holzheizung gegenüber fossilen Heizsystemen noch deutlicher. Pellets haben Beispielsweise während ihrer gesamten Lebensdauer, von der Herstellung bis zur Verbrennung, einen CO2-Ausstoß von 42 Gramm je Kilowattstunde auf dem Deckel, für Heizöl liegt dieser Wert bei 303 Gramm je Kilowattstunde.
Judith Schomaker
Sorry, aus meiner Sicht ist die angebliche CO2-Neutralität von Holz dann eine bilanzielle Farce, wenn das Holz zur Verbrennung geschlagen wird.
Dass die gleiche Menge CO2 bei der Verrottung frei würde wie bei der Verbrennung stimmt statisch betrachtet schon, nur dynamisch nicht. Denn die Verrottung beginnt erst dann, wenn ein Baum Astwerk abwirft oder im Ganzen abstirbt.
Das Holz, dass ich heute verbrenne muss heute auch nachwachsen, damit die CO2-Neutralität gegeben ist; es sei denn der Baum wäre auch aus anderen Gründen gefällt worden. Denn sonst würden wir ja auch die in Erdgas und Erdöl gebundene Biomasse(!!!) CO2-neutral verbrennen, oder?!
Die Aussagen über Pellets und deren Energieaufwand bei der Produktion stimmen nur zum Teil. Wegen der anhaltenden Bauflaute in USA wird zunehmend Frischholz in der Pelletproduktion eingesetzt, das normalerweise vor der Pelletierung getrocknet wird.
Das wirksamste Mittel einer nachhaltigen Energiewirtschaft ist eine drastische Verringerung des Verbrauchs und eine optimale Verwendung.