Biokraftstoffe für Flugzeuge doch keine gute Lösung?

Biokrafstoffe für Flugzeuge
Biokrafstoffe für Flugzeuge

Die Luftfahrt nachhaltiger gestalten und CO2-Emissionen senken – ein allbekanntes globales Ziel. Doch sind Biokraftstoffe für Flugzeuge wirklich eine gute Lösung?

Aktivisten behaupten, dass die Umsetzung des Airplane Biofuels Plan die Rodung unserer letzten Regenwälder bedeuten würde. Denn das neue Paper „Green Jet Fuel“ Plan der International Civil Aviation Organization vom August 2017 setzt für die Begrünung des Luftverkehrs die intensive Nutzung von Biokraftstoffen voraus.

Die Luftfahrt ist eine der Sektoren mit dem schnellsten Anstieg an CO2-Emissionen. Allein im Jahr 2016 sind die Luftfahrt-Emissionen im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) um knapp 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Global werden die CO2-Emissionen bis 2050 schätzungsweise um das Vierfache ansteigen. Folgende Grafik zeigt die gesamte Treibstoffverbrennung durch nationalen und internationalen Flugverkehr von 2006 bis 2050. Für die Entwicklung bis 2050 gibt es mehrere Szenarien.

©GIAAC/4

Biokraftstoffe für Flugzeuge – wie geht es weiter?

Die Industrie hatte eigentlich versprochen, bis 2020 nur noch CO2-neutral zu wachsen. Würde der Green Jet Fuel Plan eingehalten, müsste die Nutzung von Biokraftstoffen für den Luftverkehr auf 5 Millionen Tonnen bis 2025 und auf 285 Millionen Tonnen bis 2050 steigen. Damit wäre die Hälfte der internatioanlen Nachfrage nach Treibstoffen gedeckt.

Gleichzeitig wäre der Bedarf dann dreimal höher, als die Welt momentan produziert. Und Biokraftstoffe der zweiten oder dritten Generation, wie z.B. aus Algen gewonnene Biokraftstoffe, sind noch nicht entwickelt genug, um großflächig eingesetzt zu werden. Zu teuer ist noch die Aufbereitung. Und zu ineffizient die Produktion, um wirklich Gewinne aus den alternativen Biokraftstoffen zu erzielen.

Die glaubwürdigste Alternative zu Erdöl

Umweltaktivisten behaupten, die überzeugenste Alternative für Treibstoffe sind mit Wasserstoff behandelte Pflanzenöle (Hydrotreated vegetable oils). Dies würde allerdings einen Boom von Palmölplantagen verursachen. Damit einher geht unweigerlich die Abholzung unserer letzten Regenwälder.

Klaus Schenk von Rainforest Rescue (australische NGO) erklärte, dass die Nutzung von Palmöl in großen Mengen irrsinnig sei. Regenwälder seien die Basis für lokal lebende Menschen und gefährdete Tierarten wie den Orang-Utan. Daher empfehle er der International Civil Aviation Organization (ICAO), ihren fehlgeleiteten und unangebrachten Biokraftstoff-Plan unverzüglich zu verwerfen.

Biofuelwatch schätzt, dass etwa 82,3 Hektar Land gebraucht würden, um die Ziele der ICAO zu erreichen, wenn nur Palmöl für die Produktion verwendet würde. Dies entspräche der dreifachen Größe von Großbritannien.

Carlos Calvo Ambel, ein Sprecher für Transport und die Umwelt erklärte außerdem, dass viele Biokraftstoffe sogar schlimmer seien, als der konventionelle Düsenkraftstoff. Denn Biokraftstoffe gehen meistens mit indirekten Emissionen einher. Hervorgerufen werden diese beispielsweise durch Regenwaldrodungen. Denn der Boden, in dem der meiste Kohlenstoff gespeichert wird, verliert bei Waldrodungen stark an Speicherkapazitäten. Auch der Biodiversitätsverlust, der durch Rodungen verursacht wird, ist immens. Laut Ambel war die Lösung für Biokraftstoffe in Europa bisher immer der Import von Palmöl. Und das ist weitaus schlimmer als konventionelle, fossile Brennstoffe.

 

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